Express Online: Was meinen Sie? | 15. November 2012

BAföG erhöhen?

Frage: BAföG erhöhen?
Express-Leser stimmen ab:

Abgegebene Stimmen: 129
Das BAföG ist zu niedrig (60)
46,51%
Das BAföG ist hoch genug (69)
53,49%

Express-Leser kommentieren:

Melanie am 27.11.2012 17:23:59
Ein Grund, der Kinder von Eltern mit niedrigen Schulabschlüssen vom Studieren abhält, ist auch die Angst vor Verschuldung. Da nutzt eine Erhöhung nichts. Ein anderer Grund ist die mangelnde Unterstützung von Eltern. Die Wenigsten werden ihre Eltern auf Unterhalt verklagen. Mit der genannten Summe kann man gut auskommen. Ein sozial gerechteres Hochschulsystem erreicht man auf diesem Weg nicht. Man muss viel früher ansetzen. Das Problem liegt schon im Schulsystem und die Darstellung 77 von 100 gegen 13 von 100 ist auch verkürzt, denn die Kinder aus sozial schwächeren Familien mit niedrigerem Bildungsstand erreichen auch seltener überhaupt eine Hochschulzugangsberechtigung. Man muss also das Problem an der Wurzen angehen und nicht denen, die ihren Weg ins Studium schon geschafft haben, mehr geben. Das würde jedenfalls das proklamierte Ziel nicht näher bringen.
a. ruppel am 27.11.2012 10:14:17
Ich bekomme den BAföG Höchstsatz von 670€. Nach den monatlichen Abzügen wie Miete, KV, Hafpflichtvers... bleiben mir am Tag etwa 5, 80€ zum Leben. Durch mein Vollzeitstudium ist es nicht möglich regelmäßig Arbeiten zu gehen. Mit einer Regelung wie Hartz IV (337€ nach allen Abzügen) würde mir das Studieren sicher leichter fallen.
Sascha Hoffmann am 26.11.2012 13:08:21
Das BAföG ist meiner Meinung nach zu niedrig angesetzt. Durchschnittlich 436 € reichen heute vorne und hinten nicht mehr. Die steigenden Mieten (mit 250 - 300 €) muss man locker rechnen in FFM etc deutlich höher. Dazu dann Beispielsweise 250€ Semesterbeitrag, eine Handyrechnung mit ca. 30 € evt. TV-Anschluss, Telefon Internet insgesamt für ca. 50 € sind realistisch. Dazu kommt dann meistens noch Strom von 25 € sind schon so min 605 €. Davon sind noch keine Bücher gekauft, keine Lebensmittel etc.. Für Studenten, die nicht aus Hessen kommen ist der Familienbesuch mit weiteren Kosten verbunden. Das heißt ein Student muss zwangsläufig nebenbei Arbeiten (darf aber wegen des BAföG auch nicht mehr als 400 € verdienen). Zum Schluss noch ein Vergleich, der bitte nicht in den falschen Hals kommen soll ;-) Es geht nicht darum jemanden bloßzustellen oder ähnliches. Also ein Hartz IV Empfänger bekommt rund 370 € im Monat, dazu bekommt er noch seine Wohnung bezahlt, samt Strom, Internet Warmwasser (durch Mehrbedarf). Der LK GI hatte im Mai letzten Jahres innerhalb der ersten drei Monate mehr als 800 € Durchschnittlich für die im LK angesiedelten Hartz IV Empfänger ausgezahlt. Eine Aufstockung der BAföG-Sätze finde ich von daher nur fair, zumal sie anteilig zurcükgezahlt werden.
Aramat am 25.11.2012 18:36:29
Meine Eltern sind beide ohne Arbeit (Frührentner und Hausfrau).Geld bekomme ich von ihnen nicht, dennoch bekam ich nur 300€ Bafög, davon kann ich gerade meine Miete von 220€ und meine Krankenkasse zahlen!Das Bafög-System verstehe ich nicht.Gerade Studenten/innen wie ich, die sich mit mehreren Jobs über Wasser halten müssen und dadurch das Studium leidet, bekommen zu wenig Bafög.
G. Pohl am 19.11.2012 08:41:19
Grundsätzlich finde ich die BAföG-Höhe ausreichend und dieses Geld ist ja nicht geschenkt, sondern muß zurückgezahlt werden. Ich bin mit meinem BAföG prima zurecht gekommen, man muß seine Ausgaben eben planen und vernünftig wirtschaften - dann klappt's. Allerdings finde ich, dass die Unis immer mehr zu Auffangbecken von unentschlossenen Leuten werden, die sich zu fein sind, eine "normale" Ausbildung zu machen. Diese Zielgruppe dümplet dann in den Vorlesungen herum, hat kein wirkliches Ziel im Sinne eines Studienabschlusses vor Augen und trägt somit zu einer Flut von BAföG-Beziehern bei, die die Gesamtanazahl in die Höhe treibt. Es sollten bessere Auswahlverfahren stattfinden, um die Studiengänge zu belegen und dann reduziert sich auch die Anzahl von Leuten, die diese Unterstützung beziehen. Für mich hat das alles nix mit arm und reich zu tun, sondern mit Willen, Entschlossenheit und 'nem festen Ziel vor Augen etwas zu erreichen.
Anonymus am 18.11.2012 12:00:39
Wenn man sich überlegt, wie hoch die Miete in vielen Studentenstädten schon für kleine Zimmer ist. Kann man rechnerisch schon nicht mehr "normal" leben.
Irene am 18.11.2012 10:25:19
Ich persönlich denke, dass der Höchstsatz ausreichend ist (ich bekomme ihn allerdings nicht), aber dass zu viele Abstriche gemacht werde. Es sollte mehr die Lebenssituation der Eltern berücksichtigt werden. Schulden etc. werden nicht berücksichtigt, sollten sie aber!
Dieter am 14.11.2012 21:35:17
Immer dieses Rumgejammer. Die durchschnittlich 436 Euro BAföG zahlen wir Steuerzahler. Durchschnittlich, wohlgemerkt.