Den Zufriedenen ...
Vorsicht Baustelle! Foto: Thommy Weiss / pixelio.de
... schreckt die Veränderung. Stand's nochmal bei Kisch, Konfuzius oder Franquin? Einerlei, auf jeden Fall bietet diese tiefe Weisheit Anlass, einmal mehr über den jahreszeitlich bedingten Trubel zu kontemplieren.
Sie ahnen, dass jetzt der ortsübliche Kommerzialisierungssermon folgt? Naheliegend, aber doch daneben. Denn es geht um Nikolausdeckchen. Kennen Sie nicht? Kennen Sie doch. Denn so nennt der Volksmund die Produkte jener Klein- und Kleinstbaustellen, die mit schöner Regelmäßigkeit zum Jahresende ihre wundersame Vermehrung feiern wie die Hefebakterien im Christstollenteig.
Als hätte der notleidende Mittelstädter nicht genug mit lebensraumgreifenden Großbauprojekten in Permanenz, nein nun also noch diese lästigen Miniaturdrangsaleure, in denen rechtzeitig vor Toresschluss öffentliche Gelder mehr oder minder sinnvoll versenkt werden. Eine Asphaltsäge, ein Baggerle, ein Rüttler und ein paar Kollegen mit Spitzhacke und Schaufel, mehr bedarf es nicht, um mal schnell Rohrwerk und Leitungszüge ebenso freizulegen wie die Nervenenden der Anlieger.
Etwas gutes hat die Sache allerdings: Im Gegensatz zu den Großbauprojekten in Permanenz verschwinden die kleinen Lästlinge üblicherweise genauso schnell, wie sie auftauchen. Und bliebe nicht jenes Nikolausdeckchen übrig, fast könnnte man meinen, nichts wäre je geschehen. Was ja auch eine tiefe Weisheit beinhaltet.