Extreme Belastung
Vierzig Prozent mehr in fünf Jahren
Es geht ums Geld: Hessens Unis fordern einen Kurswechsel in der Hochschulpolitik. "Die Situation ist kritisch", sagt der Vorsitzende der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien (KHU), der Kasseler Universitätspräsident Rolf-Dieter Postlep: "Das Gesamtsystem hessischer Hochschulen ist derzeit einer Belastung ausgesetzt wie noch nie in der Geschichte des Landes."
Die Gründe: Allein in den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Studierenden an den einzelnen hessischen Universitäten um bis zu 40 Prozent gewachsen. Dazu kommt, dass die Anforderungen an die universitäre Lehre steigen und der Wettbewerb in der Forschung zunimmt. Die Grundfinanzierung der hessischen Universitäten habe mit dieser Entwicklung aber "nicht annähernd Schritt gehalten", kritisiert Postlep.
Konkret habe die Landesregierung 2010 den Hochschulen eine Absenkung des Budgets um 30 Millionen auf 1,4 Milliarden Euro verordnet und das Budget bis 2015 nahezu eingefroren.
Und weil das Land die jährlichen Tariferhöhungen an den Unis zum Teil nicht mehr übernimmt, müssen die Unis letztlich Personal abbauen, um zu sparen.
Dabei wäre das Gegenteil dringend nötig: Da die Studierendenzahl voraussichtlich in den nächsten zehn Jahren weiter sehr hoch bleiben wird, wird für eine bessere Lehre mehr Personal gebraucht.
Wenn die Landesregierung ihre falsche Hochschulpolitik nicht ändert, können wir im Herbst für den nötigen Kurswechsel sorgen. Bei der Landtagswahl.