Express Online: Editorial | 20. April 2006

Standortvorteile

Was macht eine beliebte Unistadt eigentlich aus? Das studentische Leben in der Stadt, ein großes Kulturangebot, der gute Ruf von Hochschule und Professoren, billige Wohnungsmieten?

Der Charme eines Studienortes ist jedenfalls elementar wichtig für die Wahl des Studienplatzes. Nach einer Marburger Umfrage rangiert die Atmosphäre des Hochschulstandorts bei der Studienplatzwahl auf Rang zwei, gleich nach dem Punkt "das Studienangebot entspricht den fachlichen Interessen".

Das sollte eigentlich Grund genug für Kommunen wie Hochschulen sein, an einem Strang zu ziehen und die Städte studentenfreundlicher zu gestalten. Schließlich gehören etwa in Marburg und Gießen die Hochschulen zu den größten Arbeitgebern. Der Handel in beiden Lahnstädten profitiert von dem insgesamt rund 47.000 Studierenden in beiden Städten immens. Und etliche Cafés und Kneipen könnten ohne den regen Zuspruch der Studierenden dicht machen.

Vor dem Hintergrund leerer Stadtsäckel wird der "Wirtschaftsfaktor" Wissenschaft in jüngster Zeit immer wichtiger, was auch die Fachtagung "Phänomen Uni-Stadt" belegt, über die unter Thema der Woche Näheres zu erfahren ist.

Deren Ziel ist eine bessere Kooperation zwischen Kommunen und Hochschulen, damit die Hochschulstandorte attraktiver werden.

Wenigstens eine gute Nachricht für Studis zum Semesterstart, wo sonst doch nur alle über die Einführung von Studiengebühren reden.

Georg Kronenberg



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