Express Online: Editorial | 17. Mai 2007

Von Abschieden und Aufgaben

Was für eine niederschmetternde Nachricht für den rührigen Udo-Corts-Fanclub vom Asta der TU-Darmstadt: Hessens in Studentenkreisen neben Landesvater Roland Koch wohl bekanntester und "beliebtester" CDU-Politiker will nicht mehr.

Er habe sich entschieden, "den in der Öffentlichkeit oft als wünschenswert bezeichneten Weg des Führungskräfteaustauschs zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu gehen und 2008 eine neue berufliche Aufgabe außerhalb der Politik zu übernehmen", hat Wissenschaftsminister Corts dieser Tage mitgeteilt. Zum Ende der Legislaturperiode im April kommenden Jahres will der Mann, der wie kein anderer für die Einführung der Studiengebühren in Hessen steht, aus dem Kabinett ausscheiden und nicht mehr für den Landtag kandidieren.

Dass ihn die Auseinandersetzungen um die Studiengebühren und die unzähligen Studentendemos in der politischen Arbeit zermürbt hätten, weist der erst seit 2003 amtierende Minister freilich zurück. Schließlich habe er sich immer mit "Leidenschaft" der Arbeit für Wissenschaft und Kunst gewidmet. Das weiß auch Dirk Völlger, Vorsitzender des Corts-Fanclubs (www.corts-fanclub.de): "Deshalb sind wir natürlich ganz besonders von den Rücktrittsplänen geschockt. Aber immerhin können wir uns an Corts' Leidenschaft ein Beispiel nehmen – und weiter mit aller Kraft für ein gebührenfreies Studium kämpfen."

Georg Kronenberg

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