Am 19. Mai 1607 unterzeichnete Kaiser Rudolf II. das Privileg zur Gründung der lutherischen Landesuniversität von Hessen-Darmstadt in Gießen, die dann im Oktober 1607 den universitären Lehrbetrieb aufnahm.Genau 400 Jahre, nachdem Kaiser Rudolf II. das Privileg zur Gründung der Uni unterschrieb, findet am 19. Mai 2007 um 11 Uhr der große Jubiläumsfestakt mit rund 450 geladenen Gästen aus Wissenschaft und Politik, Wirtschaft, Handel und Kultur in der neu gestalteten Aula im Universitäts-Hauptgebäudestatt. Der Festakt wird im Margarete-Bieber-Saal (Ludwigstraße 34) und in der Alten UB (Bismarckstraße 34) live übertragen.

Anschließend steigt ab 14 Uhr die Uni-Geburtstagsfeier für alle auf dem Platz vor dem Universitäts-Hauptgebäude. Im Programm sind Musik, ein Bürgerforum unter dem Motto "Bürger fragen, Wissenschaftler antworten!" und als Höhepunkt ein Feuerwerk gegen 22 Uhr.

Mit dem Ende des samstäglichen Wochenmarktes beziehen am 19. Mai 2007 Wissenschaftler die Stände und Lauben der Marktbetreiber. Statt Tomaten, Handkäse, Kartoffeln oder Blumen bieten sie dort ihr Wissen feil. Mit Experimenten, Präsentationen, Kurzvorträgen und kleinen Vorführungen bereichern sie einen Wochenmarkt, der statt Gemüse erleb- und nachvollziehbare Wissenschaft im Angebot hat.

Während des Wissenschaftsfestivals soll der Kirchenplatz zu einem zentralen Ort der Jubiläumsfeierlichkeiten werden. Als "Auditorium Urbanum" wird dort ein Zirkuszelt zu einem öffentlichen Hörsaal und lädt zu Veranstaltungen ein, die sonst hinter den Türen der Hochschule stattfinden. Sozusagen "im Vorübergehen" wird den Bürgern Einblick in universitäres Leben und wissenschaftliche Lehre gegeben. Außerdem ist das "Auditorium Urbanum" Veranstaltungsort für einen ökumenischen Gottesdienst und eine abendliche Konzertreihe mit "Singstunde". Auftreten werden u.a. das Transorient Orchestra, René Giessen & Applied Sounds oder Chinchilla Star.

400 Jahre Universität Gießen liegen hinter uns. Was ist in diesen 400 Jahren geschehen? Welche Ereignisse haben die Welt und damit auch die Universität verändert?

400 Akademische Viertelstunden in 100 Stunden aneinander gereiht sollen jedes Jahr zwischen 1607 und 2007 in Kurzvorträgen beleuchten. In einem "Staffellauf" werden 400 Vortragende die Tage und Nächte zwischen dem 20. Mai 8.00 Uhr und 24. Mai 12.00 Uhr ausfüllen und die Geschichte der JLU, der Stadt Gießen und der Welt aus verschiedensten Blickwinkeln nachzeichnen.

Das Orgelstück "As Slow As Possible" von John Cage wird auf 400 Minuten gestreckt und von etwa 400 Menschen im Mathematikum aufgeführt. Außerdem steigt im Hof des Mittmachmuseums ein Fest für die ganze Familie mit Experimentvorführungen, Gastronomie, Vorträgen, Musik.

Zusammen mit Kindern und Jugendlichen baut der Kölner Künstler Frank Bölter ein riesiges Papierschiff. Was aussieht wie ein einfaches Papierfaltboot, das man aus Kindertagen kennt, kann in seiner vergrößerten ca. 8 Meter langen Version tatsächlich bemannt zu Wasser gelassen werden. Nach der Fertigstellung des Schiffs am Sonntagnachmittag 14 -15 Uhr in der Galerie Neustädter Tor wird das Boot von den "Marching Bandits" durch die Stadt zur Lahn eskortiert und am Bootshaus mit einem feierlichen Stapellauf "Auf große Fahrt" geschickt.

Cineasten und Campingfreunde treffen sich sich im Jokus Open Air Kino in Gießen zur langen Nacht des "Wissenschaftsfilms" und zum Kinocamping - man kann dort Zelte aufschlagen und die ganze Nacht bis zum Morgengrauen Filme anschauen: "Raumpatrouille Orion", "The Making Of" - ein Dokumentarfilm über Gehirn und Wahrnehmung und die Wissenschaftssatire "Dr. Seltsam oder wie ich lernte die Bombe zu lieben" von Stanley Kubrick u.a. Am nächsten Morgen steht ein echtes Zeltplatzfrühstücksbüffet mit duftendem Kaffee und knusprigen Brötchen bereit.