Express Online: Thema der Woche | 23. August 2007

Trefflich

Eurobasketball 2007 sucht ehrenamtliche Helfer
Rund 200 so genannte "Volunteers" haben sich bereits dazu entschlossen, zum Gelingen der Eurobasketball 2007 durch ihr ehrenamtliches Engagement beizutragen. Etwa 30 "Volunteers" werden noch gesucht: Infos gibt's auf der Website www.eurobasketball
2007.de
unter "Downloads" (dort lässt sich auch der Bewerbungsbogen runterladen), der Mailadresse volunteer@
eurobasketball2007.de
oder Telefon 06441/20025900.
Info:
Rollstuhl-Basketball ist ein Sport, der hauptsächlich von Menschen mit körperlicher Behinderung betrieben wird (Behindertensport), aber auch Fußgänger dürfen mitspielen. Jedes Team besteht aus fünf Feld- und bis zu sieben Ersatzspielern. Gespielt wird 4x10 Minuten. Die Regeln sind an die des klassischen Basketballs angelehnt und in einigen Punkten an die Anforderungen des Rollstuhlgebrauchs angepasst: Es gibt ein Klassifizierungssystem, das einen Ausgleich zwischen Mitspielern mit unterschiedlich starken Behinderungen herstellt. Quelle: Wikipedia
Georg Kronenberg
Die Handball-EM-Vorrundenspiele in Wetzlar waren nur der Anfang: 18 Nationalteams kämpfen ab dem Wochenende in der Goethestadt bei den Rollstuhl-Basketball-Europameisterschaften.

Es soll die wohl größte Sportveranstaltung werden, die Wetzlar und die Region je gesehen haben: zwölf Herren- und sechs Damen-Nationalmannschaften sind zu den Europameisterschaften im Rollstuhl-Basketball geladen. Dazu gibt es internationale Camps, ein bundesweites Schulprojekt, eine Fanmeile in der Bahnhofstraße und ein Eurobasket-Botschafterkonzept mit Bundespräsident Horst Köhler als Aushängeschild, um nur ein paar Fakten zu nennen.

Vor gut zwei Jahren, Anfang April 2005, war die mittelhessische 52.000-Einwohner-Stadt vom europäischen Rollstuhl-Basketball-Verband zum Austragungsort der EM bestimmt worden – und hatte sich dabei ganz knapp gegen die britische Millionenmetropole Birmingham durchgesetzt.

Das war so ähnlich wie der Kampf von David gegen Goliath", sagt Nicolai Zeltinger vom Wetzlarer Organisationskomitee der "Eurobasketball 2007". Die finanziell deutlich potentere Bewerbung Birminghams, ausgeknobelt übrigens von der Vermarktungsagentur der Olympischen Spiele London 2012, sei durch das auf Emotionen ausgelegte Konzept der deutschen Delegation ausgestochen worden, berichtetAndreas Jonek, Leiter des Organisationskomitees. Kurz: die Werber für Wetzlar konnten die Jury überzeugen, dass der Rollstuhl-Basketball einen sehr hohen Stellenwert in der mittelhessischen Provinz zwischen Lahn und Dill hat – höher als in der Millionenmetropole Birmingham.

Dass Wetzlar mit seinem Aushängeschild RSV Lahn-Dill die Hauptstadt der Sportart in Deutschland ist, scheint kaum bestreitbar zu sein. Der 1994 in die erste Bundesliga aufgestiegene RSV Lahn-Dill ist aktueller deutscher Meister, Pokalsieger und Europapokalsieger und gehört derzeit zu den weltbesten Mannschaften. 1.300 Besucher verfolgen denn auch im Schnitt ein Heimspiel in der Wetzlarer August-Bebel-Halle.

Rund 500 Aktive und Offizielle werden bei der EM vom 23. August bis zum 2. September in der historischen Domstadt in Mittelhessen zu Gast sein. Die Fanmeile in der Bahnhofstraße mit Streetbasketball und Live-Entertainment sowie internationale Jugendcamps und Workshops sollen neben hochklassigem Sport in und um die 5.000 Zuschauer fassende Arena für ausgelassene Partystimmung sorgen – und dies nicht nur bei den zahlreich erwarteten Prominenten, darunter auch Bundespräsident Horst Köhler.

Für die insgesamt acht EM-Spieltage mit 60 Begegnungen hofft Nicolai Zeltinger auf 25.000 – 30.000 Zuschauer. "Das wäre ein sehr gutes Ergebnis."

Gründe gibt's genug, sich die Spiele live anzuschauen: Bei den Damen ist Titelverteidiger Deutschland, immerhin fünffacher Europameister, hoher Favorit. Mit einem souveränen Turniersieg in der Hamburger Sporthalle Wandsbek hat die deutsche Rollstuhl-Basketball-Nationalmannschaft der Damen gerade die Vorbereitungen auf die Europameisterschaften erfolgreich abgeschlossen. Beim Vier-Nationen-Turnier an der Elbe sicherten sich die DRS-Spielerinnen ungeschlagen vor Großbritannien, China und der Türkei den Sieg.

Die deutschen Herren streben zunächst das Halbfinale an – womit die Teilnahme an den Paralympics 2008 gesichert wäre.

Georg Kronenberg

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