Express Online: Editorial | 24. April 2008

Clean up the World

Seitdem sich die Müllaktivisten der weltweiten Bewegung "Clean up the World" 1993 in Australien aufmachten, um mit kreativen Ideengegen die Stadt- und Umweltverschmutzung auf dem Planeten Erde anzukämpfen, haben sie bereits 3,8 Millionen Tonnen achtlos weggeworfenen Abfall gesammelt. Doch der Gegner scheint übermächtig. Je mehr Abfall herumliegt, desto geringer die Hemmschwelle, noch etwas dazuzuwerfen. "Public Littering" gefährdet auch die kleinsten zusammenhängenden Ökosysteme.

Global sehen und lokal wirken! Diese Handlungsmaxime der 1992 in Rio de Janeiro organisierten UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung scheint an ihre Grenzen zu stoßen. Dies gilt vor allem für das Versprechen, die biologische Vielfalt der Ökosysteme, die schließlich die Lebensgrundlagen der Erde bilden, zu schützen.

Der Artenverlust und die Zerstörung der Ökosysteme schreitet voran. Die faszinierende Vielfalt der schätzungsweise fünf Millionen Tier- und Pflanzenarten auf unserem Globus ist gefährdet. Im Mai findet in Bonn das nächste Treffen der Vertragsstaaten der Konvention über Biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD)statt, und Deutschland übernimmt für zwei Jahre seine Präsidentschaft.Damit ist die erneute Chance gegeben, die Biodiversität der Erde jenseits reiner ökonomischer Nützlichkeitserwägungen in den Blick zu bekommen, für die Einrichtung von Schutzgebieten zu streiten und z.B. gegen die Biopiraterie von großen Pharma-, Agrar- und Kosmetikfirmen einzuschreiten. Wie gesagt: Global sehen und lokal handeln!

Thomas Gebauer

Archiv 2007 >> Archiv 2006 >> Archiv 2005 >> Archiv 2004 >>


Copyright © 2008 by Marbuch Verlag GmbH