Dieses grindige Gefühl, das sich einstellt, wenn man im Sommer mal für 'ne Woche oder zwei Zahnbürste, Waschlappen und Seife liegen lässt und stattdessen ganz nah an der Natur in Richtung Australopithecus driftet. Blöd nur, wenn spätestens nach drei Tagen lästige Insektenschwaden den Körperdünsten auf den Leim gehen und ein stammesgeschichtliches Downgraden schier unmöglich machen. Besonders Stechmücken werden dann ihrem ohnehin schon zweifelhaften Charakter mehr als gerecht und piesacken den käselnden Körper an allen möglichen und unmöglichen Stellen.
Aber nicht mehr lange. Denn ganz neu gibt es jetzt mit Petersilienöl gefüllte Kapseln, die, wohldosiert und regelmäßig geschluckt, dem indifferenten Müffelcocktail des Transpiranden just jene dominante Kopfnote von Küchenkraut hinzufügen, vor der noch das gemeinste Kerbtier den Rüssel streckt. Expertentests namhafter kommerzieller Fernsehsender haben die Wirksamkeit dieser speziellen Aromatherapie bewiesen: "Aus dermatologisch-allergologischer Sicht könnte damit bei erhöhter Mückenexposition und regelmäßiger Einnahme insbesondere hautempfindlichen Personen geholfen werden", jubeln voreingenommene Gutachter.
Dass darüber hinaus in der doldigen Persilienwürze eine aphrodisische Zeitbombe tickt, ist männiglich bekannt. Gefühle im Stiel der Natur. Bingo, Uglik.
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