Express Online: Thema der Woche | 17. Juli 2008

"Beispielgebend"

Super Stimmung von der Lahn bis zum Schloss – und das Wetter hielt bis auf wenige regnerische Minuten: "3TM" 2008 war ein voller Erfolg

Erfahrung macht den Meister. Das haben die "Turboenten" beim Drachenbootrennen am Sonntag bewiesen. Immerhin liegt das Durchschnittsalter der Athleten vom Wassersportverein Hellas Gießen bei über 50 Jahren. Was sie nicht hinderte, sich in der harten Renn-Klasse in einem Herzschlag-Finale mit einem halben Drachenkopf Vorsprung gegen die "Rohrleger 2008" der Stadtwerke Gießen durchzusetzen.

Und nicht nur am Lahnufer verlief das "3TM"-Wochenende meisterlich: Da wäre etwa der fulminante Auftritt des Gießener FH-Orchesters Applied Sounds unter Leitung von René Giessen am Freitagabend auf der Parkbühne zu nennen oder die Powershow der Aschaffenburger Boppin'B am Samstagabend auf der Freilichtbühne: Da hat von vorne bis hinten alles auf der Bühne gestimmt – und davor alles gesungen und getanzt ...

Zuvor hatten Mother's Milk Red Hot Chili Peppers so gut angerichtet, dass die Freilichtbühne schon sehr früh am Abend fast aus den Nähten platzte. Auf dem gleichsam vollbesetzten Marktplatz sorgten derweil erst White Sister aus Gießen mit ihren Toto-Covers für beste Stimmung, dann legten Lucy in the Sky eine actiongeladene Performance mit ihren druckvollen und betont rockigen Beatles-Covers hin.

Gleichsam kraftvoll und vielfältig ging's auf den anderen Bühnen zur Sache. Etwa beim Auftritt der Gruppe Bakad Kapelye mit jiddischer und osteuropäischer Folklore auf der Montevideobühne oder den poetischen Popsongs der Singer/Songwriterin Annette Bessell in der Gutenbergstraße.

Sichtlich zufrieden über "3TM" zeigte sich Rathauschef Egon Vaupel (SPD). "Der Andrang beim elften Stadtfest hat gezeigt, wie gut das Fest in der Region verankert ist – wegen der hohen Qualität des Festprogramms, das für die unterschiedlichsten Interessen der Besucher etwas bietet", sagte Vaupel. Er freue sich, dass "3 Tage Marburg" inzwischen das größte Stadtfest zwischen Frankfurt und Kassel sei. "Das ist ein Fest nicht nur für Jung und Alt, sondern auch Menschen unterschiedlichster Herkunft. Das zeigt, welches Einfühlungsvermögen die Stadtfestmacher haben". Schließlich sei eine wesentliche Aufgabe der Politik in der Zukunft, die immer vielfältiger werdenden Schichten und Kulturen in den Städten zusammenzuführen. Vaupel: "Dafür ist das Stadtfest beispielgebend."

In der ganzen Stadt gab es am Wochenende zeitweise ob der Besuchermassen kaum noch ein Durchkommen. An der Lahn freute sich denn auch Autohändler Ralf Funke, der Obermeister der KFZ-Innung Marburg, über den enormen Zuspruch bei der Neuwagenschau Marburg Mobil: "Auf den Punkt gebracht: Alles war super! Ich war begeistert von der Organisation und der sehr guten Besucherresonanz."

Riesige Freude auch bei Alisa-Katharina Damm, ihren Eltern und ihrem Bruder: die Schülerin aus Wehrda ist die Hauptgewinnerin der Tombola "Gewinn dein neues Auto bei 3TM". Dass die 15-Jährige noch gut zwei Jahre warten muss, bis sie den Führerschein machen kann und sich selbst ans Steuer setzen darf, stört sie herzlich wenig. Höchst zufriedene Mienen schließlich auch bei Regina Linda und ihren Kollegen vom Tierheim Cappel: Rund 3.500 Euro flossen in den "3TM"-Benefiztopf zugunsten des Tierheims.

Georg Kronenberg

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