Express Online: Editorial | 5. Februar 2009

Eine Welt

... und sonst keine mehr. Darüber nachzudenken, wie diese eine Welt gerecht und lebensfähig erhalten und auch für kommende Generationen geschützt werden kann, macht Sinn. Zu dieser Verantwortung gehört auch, die Welt, wie sie ist, immer wieder in Frage zu stellen, um kluge und zukunftsfähige Ideen und Lebensentwürfe zu entwickeln.

Wenn also im Schweizer Davos das 39. Weltwirtschaftsforum unter dem Leitgedanken "Die Welt nach der Krise gestalten" immerhin ca. 40 Staats- und Regierungschefs mit über 2500 Führungskräften aus Politik und Wirtschaft für fünf Tage zum gemeinsamen Nachdenken über die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise sowie über die Risiken bei Klimaschutz und Energieversorgung zusammengebracht hat, dann ist die Erwartung nach konkreten Vorschlägen und Taten berechtigt.

Weit gefehlt. Dass die Vielzahl der Krisen nur global gelöst werden können, dass alle Staaten dafür zusammenarbeiten müssen und dass der Klimaschutz und die Hilfe für die Ärmsten dieser Welt nicht vernachlässigt werden dürfen, ist längst bekannt. "Eine andere Welt ist möglich", der Leitgedanke des parallel zu Davos organisierten Weltsozialforums im brasilianischen Sao Paulo/Belém nimmt die Krise der weltweiten Geldwirtschaft, den Hunger von über einer Milliarde Menschen und die ökologische Bedrohung des Klimawandels konkreter in den Blick und kritisierte u.a. die gewährten Milliarden-Hilfen für Banken, Unternehmen und Institutionen.

Die Forderung des Weltsozialforums: Die vorhandenen Reichtümer müssen besser umverteilt werden, um Armut zu bekämpfen und das Gesundheits- und Bildungswesen weltweit zu verbessern.

Thomas Gebauer

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