Express Online: Editorial | 8. Oktober 2009

Lebenslanges Lernen

Ein Studium ist eine Bildungsreise mit dem Ziel, die Dinge neu zu sehen, um für zukünftige Herausforderungen Handlungsspielräume und einen dafür wichtigen Wechsel von Perspektiven und Positionen einzuüben. Studierende der Friedens- und Konfliktforschung in Marburg lernen z.B. mit der Methode, spielerisch die unterschiedlichen Rollen eines Konfliktes zu übernehmen, um die Konfliktgeschichte, die Konfliktparteien und die unterschiedlichen Interessen im Konfliktzusammenhang besser verstehen zu können.

Auf diese Weise entstehen auch Werkzeuge, um fremde Kulturen und Wissensgebiete besser zu begreifen. Und es wachsen Optionen, um in einer komplizierter werdenden Welt handlungsfähig zu bleiben. "Germany, the European Union and Central Asia" ist ein Projekt, das die Justus-Liebig-Universität in Gießen mit dem Ziel organisiert, den wissenschaftlichen Nachwuchs, ausgewählte Regierungsmitarbeiter sowie die Mitarbeiter ausgewählter NGOs der zentralasiatischen Länder und Xinjiangs (China) in den Bereichen good governance, good neighbourhood, und good regional cooperation policies zu unterstützen, diese Themen in ihren jeweiligen Ländern lokal voranzubringen.

Zwei Beispiele, dass "Global denken und lokal handeln" auch in Mittelhessen jederzeit möglich ist. Denn weltweit gilt es, zunächst das Provinzielle in den Köpfen zu überwinden.

Thomas Gebauer

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