Express Online: Editorial | 10. Dezember 2009

Beispielhaft

So ein Dialog wäre an allen Unis in Deutschland wünschenswert: Vier Mal haben sich protestierende Gießener Studierende mit Vertretern der Unileitung inzwischen am Verhandlungstisch getroffen. Die Studierenden haben ihre zahlreichen Kritikpunkte an der Bachelor- und Master-Umstellung vorgetragen. Die Unileitung hat aufmerksam zugehört, Probleme eingeräumt. Und statt nur lapidar Besserung zu geloben, hat sie mit den Studierenden einen ganz konkreten Fahrplan abgesprochen, wie die Reformen an der Bologna-Reform an der Hochschule weitergehen sollen.

Das ist ein aufwändiger Prozess. Viele dieser Schritte zur "Weiterentwicklung der Modularisierung II" müssen auf der Fachbereichs-Ebene getroffen werden. Um zu überwachen, dass die von Unileitung und Studierenden besprochenen Ziele auch umgesetzt werden, wird deshalb für ein halbes Jahr eine "Monitoring-Gruppe" eingesetzt, an der auch Studierende mitwirken. Das sorgt für Transparenz und bindet die Studierenden in die Weiterentwicklung des Bologna-Prozesses ein. Kurz: Das ist ein Modell für eine konstruktive Zusammenarbeit von Studenten und Hochschulleitung zur Verbesserung der Studienbedingungen, das über Gießen hinaus Schule machen sollte.

Weitere Infos: http://protest-giessen.de/, http://twitter.com/giessenstreikt, http://kunst-im-streik.de.vu/. Für Donnerstag, den 17.12. ist ab 14 Uhr eine landesweite Demonstration von Studierenden und SchülerInnen zum Bildungsstreik in Gießen geplant.

Georg Kronenberg

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