Der NABU in Wetzlar gibt Tipps zum richtigen Umgang mit verirrten Fledermäusen im Spätsommer.

Seit einigen Tagen häufen sich die Anrufe beim NABU Hessen: Bürgerinnen und Bürger berichten teils aufgebracht, teils fasziniert von kreisenden Fledermäusen in ihren Wohnungen und Büros. Das ist aber laut NABU kein Grund zur Panik: „Derzeit sind viele Jungtiere unterwegs, die Anfang August flügge geworden sind und sich auf ihren Erkundungsflügen versehentlich in menschliche Behausungen verirrt haben. In der Abenddämmerung fliegen die nachtaktiven Säuger in der Regel von allein wieder hinaus“, erklärt Petra Geerdink, Fledermausexpertin des NABU Hessen.

Wer verirrte Fledermäuse in der Wohnung findet, sollte sich ruhig verhalten. Eine Gefahr gehe von den Fledertieren nicht aus. Lediglich beim direkten Kontakt, etwa beim Anfassen eines Tieres sei Vorsicht geboten, so Geerdink. Bei einer abends im Raum umherfliegenden Fledermaus sollte man das Licht ausschalten, die Zimmertür schließen und alle Fenster weit öffnen. Die meisten Fledermäuse finden dann von selbst wieder hinaus. Falls tagsüber eine Fledermaus gefunden wird, sollte das Tier vorsichtig gegriffen und in einen Karton verfrachtet werden. Die Fledermaus sollte nur mit einem dicken Handschuh oder einem festen Handtuch angefasst werden. Für das Tier ist das eine Stresssituation, in der es sich eventuell mit Bissen wehrt“, erklärt Geerdink. Der Karton sollte in der späten Dämmerung nach draußen gebracht werden. Anschließend kann man ihn öffnen und der Fledermaus den Abflug von einer erhöhten Position ermöglichen.

pe/kro

Bild mit freundlicher Genehmigung von Dietmar Nill