„Im weißen Rössl“ vom 1. bis 19. Oktober in der Waggonhalle
Das Publikum und die Kritik feierten die neue Produktion der Waggonhalle bei der Premiere im August. Das Kulturzentrum präsentiert die Operette „Im weißen Rössl“ in der „Berliner Fassung“, die freilich als satirische Selbstparodie des Genres gilt.
Die Handlung: Im Gasthof „Zum weißen Rössl“ am Wolfgangsee geht es drunter und drüber: Oberkellner Leopold schmachtet seine Chefin Josepha an, doch die hat nur Augen für den charmanten Dr. Siedler. Währenddessen geraten Gäste, Liebespaare und ein streitlustiger Fabrikant in ein heilloses Chaos voller Missverständnisse, Intrigen und jeder Menge Herzklopfen. Am Ende löst sich das Durcheinander auf – und alle finden ihr Happy End, inklusive einer ordentlichen Portion Alpenromantik und Augenzwinkern.
Wer beim Singspiel „Im Weißen Rössl“ in Erinnerung an die Verfilmungen der 1950er und 60er Jahre an dirndlgewandeten Alpenlandkitsch denkt, hat Recht.
Und auch wieder nicht, denn der Kitsch ist kalkuliert und wird dauernd auf jede nur erdenkliche Weise ironisch gebrochen. Tatsächlich ist das „Rössl“ ein frühes und ungemein erfolgreiches Beispiel für modernes, kommerziell orientiertes Unterhaltungstheater.
Klar minimalistischer als die klassische Operette ist die Inszenierung der Waggonhalle, aber mutig, denn mit Kitsch und Romantik wird mitnichten gegeizt. Aber was ist schon Kitsch und wo fängt Trash an?
Das Singspiel in drei Akten kommt frei nach dem Lustspiel von Blumenthal und Kadelburg von Hans Müller und Erik Charell zur Aufführung. Die Gesangstexte stammen von Robert Gilbert, die Musik von Ralph Benatzky. Es gibt sechs musikalische Einlagen von Robert Gilbert, Bruno Granichstaedten und Robert Stolz.
pe/kro
Alle Termine: www.waggonhalle.de