Am Sonntag (27. März) um 19 Uhr in der Waggonhalle.
Vor über 400 Jahren schrieb William Shakespeare „König Lear“. Nun hat Willi Lieverscheidt das Königsdrama entstaubt und in die heutige Zeit adaptiert. Heinz Lear ist der Besitzer der Lear Corporation CO/KG, mit Sitz im Ruhrgebiet, genauer: in Wanne-Eickel. Ihm gehören Hotelketten, Spielkasinos, Freizeitanlagen, Wellness-Clubs. „Der König von Wanne-Eickel“, wie der mittlerweile über 80-Jährige genannt wird, wünscht, seine letzten Lebensjahre in Ruhe zu verbringen. So lässt er seine drei Töchter zu sich kommen, mit der Absicht sein Imperium unter ihnen aufzuteilen. Genau wie bei Shakespeare nimmt bei Lieverscheidt hier das Drama seinen Lauf…
Lieverscheidt spielt den ganzen Lear in einer One-Man-Show. Voller Vitalität, Energie und Überraschungen schöpft er dabei aus seinem langjährigen Erfahrungs-Repertoire. In gewohnt virtuoser Spielweise und mit minimalistischen Mitteln gelingt ihm der Wechsel zwischen zehn (!) verschiedenen Rollen, was in jedem Moment seine Spielfreude zu steigern scheint. Zu sehen gibt es Stummfilm in Slapstick-Manier, Opera Buffa, Schattentheater-Spiel – und am Ende hat es das Publikum vielleicht besser verstanden als zu Schulzeiten, das große Shakespeare Drama.
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