Am bundesweiten Warntag am 11. September 2025 erklingen in Marburg frisch installierte Sirenen im Testlauf – erstmals auch in der Innenstadt.
In Marburg ertönen im Ernstfall mittlerweile an 22 Orten Sirenen, um die Bevölkerung zu warnen. In diese Sicherheitsvorkehrung investiert die Stadt Marburg aktuell rund 700.000 Euro. 105.000 Euro Fördergeld kommen vom Land Hessen. „Einen Großteil der neuen Sirenen haben wir bereits installiert. Aber es werden noch nicht alle in dieser Woche zu hören sein“, erklärt Steffen Franz vom Fachdienst Hochbau der Stadt Marburg. Mitarbeiter aus dem Hochbau, von der Feuerwehr und vom Fachdienst Gefahrenabwehr & Gewerbe haben in den vergangenen Jahren gemeinsam daran gearbeitet, dass alte Sirenenanlagen umgebaut und viele neue derzeit installiert werden. Zum landesweiten Warntag im Frühjahr 2026 sollen dann alle 22 Sirenen zu hören sein.
„Sobald alle 22 Sirenen installiert sind, erreichen wir mehr als 98 Prozent der Bevölkerung akustisch“, erklärt Alexander Frieß vom Fachdienst Brandschutz. Durch die Platzierung der Sirenen sind mehr als 87 Prozent der bebauten Fläche abgedeckt. „Bei der Wahl der Standorte haben wir die Topologie der Stadt berücksichtigt und auch andere Störgeräusche, wie die Stadtautobahn einkalkuliert“, erklärt Hendrik Schmidt, Fachdienstleiter Hochbau. Die Sirenen sollen dabei so laut sein, dass sie Menschen im Schlaf wecken können. „Dafür nehmen wir eine Lautstärke von 65 Dezibel an der Außenwand des Hauses an“, so Schmidt.
Umgebaut wurden die vorhandenen Sirenen in Bauerbach, Bortshausen, Dilschausen, Elnhausen, Haddamshausen, Ronhausen, Schröck und Ginseldorf. Hier waren überwiegend mechanische Motorsirenen. Nun ertönen hier und in den weiteren Stadtteilen elektronische Sirenen.
Neu installiert wurden die Sirenen bereits in Hermershausen, Michelbach, Moischt, Wehrshausen, Waldtal, Cappel und in Marburg-Mitte am Sozialamt in der Friedrichstraße.
In den nächsten Tagen und Wochen werden weitere Sirenen installiert am Richtsberg, im Kaufpark Wehrda, in Gisselberg, am Unigebäude in der Wilhelm-Röpke-Straße, an der alten Post in der Zimmermannstraße, in der Wehrshäuser Höhe sowie in Cyriaxweimar.
Zurückgebaut wurden alte Sirenenanlagen in Hermershausen, Wehrshausen, in Moischt am Kindergarten und in der Hahnerheide. Eine Sirene an einem Privathaus in Wehrda wird noch zurückgebaut.
„In einer zweiten Ausbaustufe wollen wir noch weitere Sirenen installieren, um dann 100 Prozent der Menschen in der Stadt zu erreichen“, erklärt Maximilian Klehm, Fachdienst Gefahrenabwehr und Gewerbe. Wehrda (Ernst-Lemmer-Str.), Marbach (Emil-von-Behring-Str.), Cappel (Odenwald-Str.) und Campus Lahnberge werden dann noch ausgestattet.
„Die 22 Sirenen sind ein Teil im sogenannten Warnmittelmix“, erklärt Marc-Philipp Preis vom Fachdienst Brandschutz. „Daneben sind auch Warn-Apps, Radio und Lautsprecherwagen wichtige Bausteine, um die Menschen im Ernstfall zu erreichen.“
pe