Die Neue Rechte vermittelt subtil frauenfeindliche Geschlechterrollen – häufig auf Social Media. Sven Daniel vom hessischen Verfassungsschutz klärt in einem Vortrag darüber auf.
Frauen nehmen in der rechtsextremistischen Szene und in deren Ideologie eine zentrale Rolle ein. Diese Thematik behandelt der ehemalige Polizist Sven Daniel in seinem Vortrag „Die deutsche Frau als schöne, liebevolle und fürsorgliche Mutter – Rollenbild der Frau im rechtsextremistischen Weltbild der Neuen Rechten“. Der Vortrag am Donnerstag (14. November) um 18 Uhr 30 im Erwin-Piscator-Haus zeigt anhand von Beispielen, wie die Neue Rechte die Rolle der Frau im Verhältnis zum Mann festlegt und damit rechtsextremistische Ziele verfolgt. Um diese Ziele umzusetzen, wird die (angebliche) Schutzbedürftigkeit der weißen, deutschen Frau fremdenfeindlich instrumentalisiert und vereinnahmt. Sven Daniel arbeitet seit 2008 beim Verfassungsschutz. Seit 2019 leitet er das Kompetenzzentrum Rechtsextremismus beim Landesamt für Verfassungsschutz Hessen.
Rechtsextremist*innen versuchen gezielt, junge Frauen über Social Media anzusprechen, indem sie ihnen ein romantisiertes, tradiertes Familien- und Frauenbild suggerieren. Tatsächlich geht es jedoch um die subtile Vermittlung eines frauenfeindlichen Weltbildes, in dem Frauen vornehmlich auf die Rolle als gebärende Mutter reduziert werden. Der Vortrag soll über den Zusammenhang von Rechtsextremismus und Antifeminismus aufklären. Er wird von der Arbeitsgruppe Antifeminismus des Netzwerks für Demokratie und gegen Rechtsextremismus in Kooperation mit dem städtischen Referat für Gleichberechtigung, Vielfalt und Antidiskriminierung organisiert.
Eine Übersetzung in deutsche Gebärdensprache wird organisiert. Dafür ist eine vorherige Anmeldung des Bedarfs bis Donnerstag (7. November) mit einer E-Mail an gleichberechtigungsreferat@marburg.stadt.de erforderlich.
pe/red