Einer der beiden jungen Uhus aus der Uhu-Familie im Turm der Marburger Elisabethkirche ist am vergangenen Sonntag in der Gießener Tierklinik gestorben.
Die junge Eule war am Tag zuvor auf dem Boden am Haupteingang der Elisabethkirche sitzend entdeckt und nach Rücksprache mit einer Wildvogel-Expertin vom NABU Marburg in die Tierklinik nach Gießen gebracht worden. Dort wurde festgestellt, dass er von Parasiten befallen war und dadurch eine Trichomonadose entwickelt hatte. Diese Krankheit tritt häufig bei Vögeln auf. Dabei kommt es meist zu Entzündungen des Rachenraums und Atemproblemen.
Bei dem Marburger Uhu war der Befall an den Schleimhäuten schon zu weit fortgeschritten, eine sofort eingeleitete Behandlung mit Schmerzmitteln und Antibiotika konnte dem Vogel laut NABU nicht mehr helfen.
Die Übertragung des Erregers kann über kontaminierte Futter- und Wassertränken erfolgen. Bei Greifvögeln und Eulen geschieht die Übertragung meist über infizierte Beutevögel. Haben Vögel engen Kontakt und Schnäbeln miteinander, könnten sie sich gegenseitig anstecken. „Wir hoffen, dass nicht auch der zweite junge Uhu von dieser bedrohlichen Infektion betroffen ist“, so Hartmut Möller vom NABU, der den zweiten Jung-Uhu am Sonntagabend noch mit einem Altvogel an der Elisabethkirche gesichtet hatte.
pe/kro