Am 20. September findet in Marburg erneut eine Demonstration im Rahmen des bundesweiten Klimastreiks statt. Unter dem Motto „Erneuerbare für alle statt Fossile für Reiche“ ruft das lokale Klimabündnis zur Teilnahme auf. Beginn ist um 15 Uhr am Hauptbahnhof.
Von dort führt der Demonstrationszug zunächst zum Erwin-Piscator-Haus, wo eine Zwischenkundgebung mit Rede und musikalischer Begleitung vorgesehen ist. Während des Marsches werden die Teilnehmenden ein gemeinsames Klimalied anstimmen. Abschlussort ist der Friedrichsplatz. Dort sind weitere Beiträge sowie Musik geplant. Rednerinnen und Redner kommen unter anderem von Greenpeace, den „Omas gegen Rechts“ sowie dem Marburger Materialzentrum Maze. Die Veranstalter bitten die Teilnehmenden, Trillerpfeifen, Kochtöpfe oder andere Utensilien mitzubringen, um ein weithin hörbares Signal für den Klimaschutz zu setzen.
Mehrere Vertreterinnen und Vertreter des Klimabündnisses betonen im Vorfeld die Dringlichkeit ihres Anliegens. Stefan Schulte vom BUND und ClimateHub Marburg verweist auf zunehmende Dürren, Waldbrände und gesundheitliche Belastungen durch Hitze. „Die Hitze wird immer unerträglicher und Folgen des Klimawandels werden immer dramatischer. Nähme die Bundesregierung ihren Eid wahr, Schaden vom Volke abzuwenden, müsste sie alle Register ziehen, um Treibhausgase drastisch zu mindern. Stattdessen kündigt Wirtschaftsministerin Reiche an, die erfolgreiche Förderung und den weiteren notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien zurückzuschrauben und überflüssige Gaskraftwerke zu bauen“, kritisiert Schulte.
Auch Jonathan Erhard von Greenpeace Marburg äußert deutliche Worte. „Seit Jahrzehnten zerstören Konzerne unsere Lebensgrundlagen für ihre eigenen Profite, während Menschen bereits jetzt unter den desaströsen Folgen des Klimawandels leiden. Statt nach immer größerem Wachstum für den Geldbeutel der Reichsten unserer Gesellschaft zu streben, muss endlich ein System der Kreislaufwirtschaft entwickelt werden, das den Bedürfnissen der Menschen und der Umwelt gerecht wird und die schlimmsten Folgen dieser globalen Katastrophe noch abmildern kann.“
Auf globale Ungleichheiten wies Angelika Becker vom Weltladen Marburg hin. Besonders Länder des Globalen Südens seien massiv betroffen. „Die Erderwärmung verstärkt Ungleichheit und führt zu extremer Armut. Dabei stammen z.B. nicht einmal 10 % der CO2-Emissionen aus Afrika. Das ist nicht hinnehmbar“, so Becker. „Die Erderwärmung verschärft Armut und Ungleichheit. Dabei stammen weniger als zehn Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen aus Afrika. Das ist nicht hinnehmbar.“
pe/MiA