Lange war es nur eine Vermutung, jetzt ist es klar: Im Südturm der Elisabethkirche ist ein Uhu-Pärchen eingezogen. Wie der Nabu Marburg erklärt, brüten die beiden Vögel dort möglicherweise.

Ein lautloser Flug und eine optimale Tarnung durch das braungefleckte Gefieder, – das macht Uhus so unscheinbar und fast „unsichtbar“. Aber jetzt wurde wieder ein Uhu in dem Fenster zum Brutkasten in der Spitze des Südturms der Elisabethkirche entdeckt.
Erst im Januar hatten Aktive des Nabu Marburg den Brutplatz im Südturm der Marburger Elisabethkirche wieder instandgesetzt, dabei alte Hölzer ausgetauscht, den Kasten gereinigt und einen neuen Anflugsteg aus Metall am Fenster angebracht.
Am Sonntag (3. März) kurz vor 19 Uhr dann die definitive Bestätigung: Vom Firmaneiplatz aus beobachten Jakob Staiger, Hartmut Möller und Anne Michaeli vom Nabu mit zwei Freundinnen wie der „König der Nacht“ im Fenster des Südturms auftaucht. Bei den Lichtverhältnissen in der Dämmerung sei der Uhu nur mit einem Fernglas zu erkennen gewesen, berichtet Hartmut Möller. Kurz darauf sei er auf die oberste Balustrade des Nordturms geflogen, habe dort dort eine kleine Weile gesessen und dann in Richtung Oberstadt und Schloss geflogen.

„Wir vermuten, dass es der männliche Uhu war, denn jetzt sitzen die Weibchen eigentlich schon auf dem neuen Gelege“, erklärte Hartmut Möller.
Das Männchen muss während der Brutzeit das brütende Weibchen mit Futter versorgen. Die Nahrung kann laut Möller je nach Lebensraum stark variieren. Oft erbeutet ein Uhu Säugetiere wie Hasen, Ratten oder Kaninchen. Daneben ernährt er sich von Vögeln wie Tauben, aber auch Amphibien und Reptilien können bei ihm auf dem Speiseplan stehen.
„Dann haben sich unsere Renovierungsarbeiten ja wohl gelohnt“, freut sich Anne Michaeli, die bei der Renovierung des Brutkastens hoch oben im Turm mitgeholfen hat.
Uhus sind standorttreu und belegen in der Regel immer ihren alten Brutplatz. Daher könnte es sein, dass es wieder das Uhu-Paar ist, das bereits vor neun Jahren im Turm der Elisabethkirche gebrütet hat dass dieses Paar und auch im letzten Jahr an der Elisabethkirche gesichtet wurden.
Seit November letzten Jahres, der Zeit der sogenannten „Herbst-Balz“, waren laut Nabu im Bereich der Elisabethkirche immer wieder Uhus beobachtet worden. Von den bewaldeten Hängen der Kirchspitze und des Weinbergs wurden zunächst nur die Balzrufe vom Nabu registriert und einzelne Sichtungen registriert.

pe/kro

Uhu-Tagebuch

Auf seiner Homepage hat der NABU-Marburg wieder ein Uhu-Tagebuch eingestellt: https://www.nabu-marburg.de/projekte-und-ag-s/uhus-in-marburg-und-umgebung/

Uhu-Webcam im Ahrtal

Wer Uhus live beim Brüten beobachten möchte, kann die Website der EGE– Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen besuchen. Die Kamera 3 zeigt ein brütendes Uhu-Weibchen in einer Burgruine im Ahrtal.
https://egeeulen.de/uhu-webcams/livestream-cam-3/

Bild mit freundlicher Genehmigung von Alexander Wellinghoff