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Express Online: Thema der Woche
Express Online: Thema der Woche | 1. Dezember 2005

Angeklopft

Beim Warten auf den ADAC kam die Inspiration: Die Soul-Jazz-Formation tok tok tok hat in Gießen ihre neue CD About vorgestellt.

Im musikalischen Handwerk gibt es grundsätzlich zwei Arten von Anzeichen hoher Intelligenz: Technik und Gefühl. Beide Arten scheinen "tok tok tok" in einer glücklichen Symbiose regelrecht in die Wiege gelegt. Die Soul-Jazz-Formation um Sängerin Tokunbo Akinro und den Multiinstrumentalisten Morten Klein, legt seit Ende der 90er kontinuierlich anspruchsvollste Alben vor und hat sich in der Nische der Jazz-Sparte mittlerweile einen regelrechten Popstar-Status erarbeitet.

Mit der aktuellen CD "About", für den "tok tok tok" bereits den Deutschen Jazz Award bekommen haben, waren sie nun einen Abend lang zu Gast im Karstadt Kulturcafé.

Mit ihren Mitmusikern Christian Flohr (präzise am Bass) und Jens Gebel (feinfühlig am Fender Rhodes Piano) schaffen sie eine Art offenen Kreis, stellen sich nie rein frontal vor ihr Publikum. Oft meint man, einer Probe statt einem Konzert beizuwohnen, der Zuschauer wie Hörer wird dabei beinahe zum Voyeur, wenn es zwischen den Bandmitgliedern so intensiv, musikalisch intim wird. Das gilt auch für die Momente zwischen den Songs. Lange Ankündigungen und kleinen Anekdoten zur Entstehungsgeschichte lassen sich Klein und Akinro keinesfalls nehmen. Auch nicht die, dass die Inspiration für das neue Album "About" beim Warten auf den ADAC nach einer Panne auf der Autobahn gekommen sind.

Lazy Day" und "Magic of my heart" sind die Opener ihre Programms und rauchig geht es im zweiten Teil weiter mit "Crime of crimes" und dem ironisch gebrochenen Morgenstund-hat-Gold-im-Mund-Song "The Bump": "Burnt my toast, spilled my tea – Stained my blouse, who calls me", raunt Tokunbo Akinro ins Mikrophon.

Dass "tok tok tok" überhaupt in Giessen auftreten, hat natürlich auch noch einen speziellen Grund: Die Hamburger Hip Hopper "Fettes Brot" würden es wohl die Giessen-Connection nennen. Im Falle von "tok tok tok" ist jedoch ihr Label BHM / ZYX, das zum einen Teil in Köln, zum anderen (ZYX)-Teil in Giessen beheimatet ist. Und "tok tok tok" sagen selber, dass sie ihrem A&R-Manager Uwe Hager mehr als viel verdanken, und Hager wiederum, quasi ein pendelnder Giessener, strahlt am Rande der Kulturcafé-Bühne sichtlich vergnügt, immer zum kurzen Small Talk aufgelegt, während seinen Schützlinge da oben ihr Publikum im Griff haben.

Rüdiger Oberschür



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