Viel Holz

Rund 25 Millionen Christbäume und 130 000 Tonnen nadeliges Schnittgrün finden alljährlich ihren Weg in bundesdeutsche Haushalte. Der immergrüne Weihnachtsbaum schmückt nicht nur die gute Stube, sondern steht für ein Stück Wirtschaftskraft. Immerhin erwirtschaftet die Branche über 300 Millionen Euro jährlich, teilt die Arbeitsgemeinschaft deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) mit.

Aber dieses Jahr droht Ungemach. Europaweit fehlen etwa drei Millionen Bäume im Vergleich zum Fest 2004, unter anderem eine Folge der starken Spätfrostschäden dieses und des vergangenen Jahres. Freilich werde trotzdem "jeder seinen Baum kriegen", sagt AGDW-Sprecher Hans-Ludwig Körner. Nur muss man dafür deutlich tiefer in die Tasche greifen. In diesem Jahr wird der Endverbraucher je nach Größe und Baumqualität 20 bis 30 Prozent mehr berappen müssen, prognostiziert die Arbeitsgemeinschaft.

Umso ärgerlicher, wo es doch laut AGDW seit etlichen Jahren einen "Trend zum Zweitbaum" auf der Terrasse, im Garten oder einem weiteren Zimmer gibt. Ob der Griff zum wirklich immergrünen Plastikbaum eine echte Alternative ist, sei dahingestellt. In Punkto künstlicher Weihnachtsbaum sind uns die Portugiesen jedenfalls über. In Lissabon wurde unlängst vor tausenden Zuschauern Europas größter künstlicher Baum mit über zwei Millionen Lichtern angeschaltet. Mit seinen 72 Metern ist der Baum immerhin fast so hoch wie die Türme der Elisabethkirche.

Georg Kronenberg