Spitzen-Spritfresser
Es ist keine Studie, bei der man ganz vorne dabei sein möchte: Seit fünf Jahren recherchiert die Deutschen Umwelthilfe, mit welchen Dienstwagen das politische Spitzenpersonal hierzulande unterwegs ist, wie viel Sprit die Politikerlimousinen verbrauchen und wie viel sie von dem Klimakiller Kohlendioxid (CO2) ausstoßen.
Von einer Energiewende ist bei der 2011er Umfrage keine Spur: "Übermotorisierung und hohe CO2-Emissionen der Dienstwagen gehören bei den meisten Ministerpräsidenten, Ministerinnen und Ministern weiter zu den Status-Insignien", bilanziert die Umwelthilfe.
Immerhin würden die "Polit-Dinosaurier, die glauben mit demonstrativer Ignoranz auf die anhaltende Klimadebatte reagieren zu können" langsam weniger. So ist gerade erst Stefan Mappus (CDU, Mercedes Benz S 600, 340g CO2/km), als Ministerpräsident in Baden-Württemberg abgewählt worden und fällt aus der Liste raus.
Während Hessens Landesvater Volker Bouffier (CDU) laut Umwelthilfe dreist tricksen wollte: Bouffier habe versucht, durch falsche Angaben eine günstige Einstufung zu erreichen. Da die von seiner Staatskanzlei genannten Zahlen aber nicht plausibel gewesen seien, recherchierte die Umwelthilfe nach: Danach fährt Bouffier einen VW Phaeton mit 450 PS, 21,4 Litern Verbrauch im Stadtverkehr und satten 348g CO2/km und ist damit Schlusslicht unter den Länderchefs. Sein Innenminister Boris Rhein (CDU) ist mit einem Audi A8 6.0 quattro und 353g CO2/km übrigens trauriger Gesamtsieger des Umwelthilfe-Klimakiller-Rankings.