Neulich mal wieder: Aufstand der Maschinen
Leergut am Strand der Zeit oder so ähnlich Foto: Falk/Pixelio
Man wuchtet als ökologisch Veranlagter, der mit dem Cent zu kalkulieren weiß, im Schweiße der neuerdings länger werdenden Tage einige Yakladungen Pfandgut in den Supermarkt seines Vertrauens. Zieht als wandelndes Taschengebirge die spöttischen Blicke von lässigen Heimsprudlern auf sich.
Findet sich einigermaßen gereizt vor dem Leergutautomaten, der mit dem Versprechen "einfach, schnell und problemlos" oder so ähnlich um vertrauensvolle Beschickung buhlt. Stopft und stopft das Maschinenmaul, Flaschenboden selbstverständlich zuerst, immer schön bei grünem Licht. Und dann macht das Ding die Grätsche. "Flaschenteller voll". Mir doch egal. Habe keine Zeit für Sperenzchen, aber noch ein paar volle Taschen. Wo ist dein Beschwerdeknopf, strunzdoofer Blechsack?
Kein Beschwerdeknopf. Der Hersteller der Horrormaschine, ein offenbar geistesgestörter Sadist, verlangt Eigeninitiative, sprich den Einsatz von Fachpersonal.
Aus der Schlange der Wartenden kommt Murren. Eine leere 1,5l-PET-Flasche streift meinen Hinterkopf. Meine Begleiterin, im normalen Leben ein Ausbund an Friedfertigkeit, zischt etwas von einer gutzuplazierenden Eierhandgranate. Die Menge johlt. Die Marktleitung teilt Waffen aus. Barrikaden werden errichtet, Reifen brennen, irgendwo fällt ein Schuss.
Was ich aber nicht mitbekomme, weil auf der Suche nach Fachpersonal in den allgemeinen Wirren der tobenden Automatenstürmerei untergetaucht. Mache als Durstkünstler Karriere und zurückkomme erst, wenn mein Leergut wieder von einem ansatzweise vernunftbegabten Wesen angenommen wird. Mensch oder Maschine, egal.