Halbzeitbilanz
Über 11.000 Kilometer auf dem Fahrrad: Geert Schroeder, Jürgen Walti und Toto Chipeta radeln für das Malaika-Waisenhaus durch Afrika Foto: Geert Schroeder
Wieder zurück: "Coming back to the Malawi-Lake is like coming back Home!", sage ich zu den Einheimischen, die am Malawi-See wohnen. Tatsächlich fühlt es sich schön an, wieder hier zu sein, hier am See, an dem ich schon 2009 bei der ersten Grenzerfahrungen-Tour durch Afrika entlanggeradelt bin. Die Stimmung ist so friedlich.
Wir bleiben einige Tage an der "Affenbucht", der "Monkey Bay", und feiern uns gewissermassen selbst. Denn wir haben eine kleine Pause verdient, schließlich haben wir die Hälfte der Tour hinter uns. Eigentlich sind wir schon beträchtlich über die Hälfte, doch zum Feiern haben wir uns mit dem Malawi-See einen ausgesprochen schönen Ort ausgewählt.
Wir lassen unseren Blick über den See schweifen, plaudern mit den Fischern, die nachts mit ihren selbstgeschnitzen Kanus zum Fischfang aufbrechen, kosten die einheimischen Gerichte, trinken ein kühles Bier und lernen das afrikanische Brettspiel "Mbao" kennen, das ich, Geert, gleich zweimal gegen die Locals gewinne. Anfängerglück.
Zeit für Foto-Shootings: Gutgelaunte Kinder am Malawi-See Foto: Geert Schroeder
Gute Laune herrscht in den Abendstunden am Malawi-See bei den Kids. Die Fischer sind losgezogen auf den See, der Strand gehört nun komplett ihnen! Sie flippen herum und freuen sich über das Treffen mit uns. Wieder können wir uns nicht erwehren und feiern lange Foto-Shootings ein Event für die Kleinen.
War Mosambik schon ein kinderreiches Land, toppt Malawi nach unserem Gefühl sein Nachbar in Sachen Kinderreichtum deutlich. Aus allen Winkeln strömen die Kids herbei, wenn wir uns nähern ob an den Stränden oder auch entlang der Wege, die wir mit unseren Bikes entlangfahren. Und immer wieder rufen sie uns lächelnd und voller Freude zu: "Azungu! Mzungu!" "Hallo, Weißer, Fremder, Gast!"
Kräftezehrend geht's weiter: Es ist kein Zuckerschlecken, das Hinaufradeln ins bergige Tansania. Vielmehr schlecken wir das Salz von unserer Haut ab, denn literweise strömt Koerperschweiss aus unseren Poren.
Zu Gast bei der deutschen Botschaft in Maputo Foto: Geert Schroeder
An diese Etappe, die ich ja auch 2009 mit Immanuel geradelt bin, erinnere ich mich noch sehr gut. Auch damals mussten wir alles geben, um die 1.800 Hoehenmeter auf einer recht kurzen Distanz zu absolvieren. Tansania macht es einem Radler, der aus Süden kommt, nicht leicht.
Wir erreichen nach unserer ersten Tansania-Etappe Burundi, den kleinen Staat im Herzen Afrikas. Vom Hochland geht es mit Vollgas hinab an die Küste des Tanganyika-Sees und wir bauen unser Zelt direkt am Ufer auf. Der Blick schweift nach Westen: hier liegt auf der anderen Seite des Sees der Kongo.
Burundi ist am Tanganyika-See dicht besiedelt, dementsprechend oft radeln wir mit einer Hand. Die andere brauchen wir zum Winken.
Alles in allem ist die Tour entlang des Sees in Richtung der Hauptstadt Bujumbura die bislang schönste Etappe und wir genießen jede Minute in diesem wunderschönen Land.