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Thema der Woche | 15. August 2013

Überwältigende Resonanz

Express-Interview mit Kulturamtsleiter Richard Laufner und Univizepräsident Joachim Schachtner zu campus marburg
Foto: Reinhold Eckstein, Philippsuniversität Marburg

Am 15. November steigt mit campus marburg ein "Universitätsstadt-Event", das ein neues Highlight im universitätsstädtischen Veranstaltungskalender werden könnte. Die Projektleitern Richard Laufner und Joachim Schachtner geben Auskunft.

Express: "campus marburg" in Kleinbuchstaben klingt eher bescheiden. Woher kommt der Name und was ist die Idee für dieses "Universitätsstadt-Event?

Laufner: Jeder kennt "Marburg hat keine Universität " Marburg ist eine Universität!" Wir sagen: "Marburg hat keinen Campus " Marburg ist ein Campus " Campus Marburg"! Die Kleinbuchstaben sind da eher ein graphisch hübsch umzusetzender Marketinggag.

Schachtner: Unser Ziel war es, eine gemeinsame Veranstaltung von Stadt und Universität auf die Beine zu stellen, bei der wir uns gemeinsam als "starkes Team" einer Öffentlichkeit präsentieren. Die Uni in die Stadt zu tragen, der Öffentlichkeit zu zeigen, was wir alles Spannendes forschen, und die Themen so zu präsentieren, dass die Allgemeinheit sie nicht nur versteht, sondern auch Spaß dabei hat " das war unser Grundgedanke.
Dies schließt neben den Geistes- und Sozialwissenschaften im Lahntal sowie den Naturwissenschaften und der Medizin auf den Lahnbergen auch gemeinsame Themen von Stadt und Universität mit ein " ich denke hier beispielsweise an unseren gemeinsamen UNESCO Welterbe-Antrag.
Wir hoffen natürlich, dass viele Studierende, die am Tag zuvor beim schon traditionellen "Erstidinner", dem Begrüßungsdinner für alle Erst- und Zweitsemester des Studentenwerks zu Gast sind, auch zu "campus marburg" kommen und die Gelegenheit nutzen werden, gleich Ihre Eltern und Freunde mitzubringen. Zielgruppen sind auch Gäste von außerhalb, von den Ehemaligen, den Alumni bis hin zu Freunden und Eltern.

Express: Die Ausschreibungs-Deadline war Mitte Juli. Wie war die Resonanz?

Laufner: Überwältigend! In Zahlen: 120 Programmanmeldungen aus den verschiedensten Fachbereichen von Theologie bis Medizin, Physik bis Erziehungswissenschaften, Uni-Bibliothek, Hochschulrechenzentrum usw. " dazu 40 aus der städtischen Kulturszene. Und das trotz der knappen Bewerbungszeit und Semesterende.

Schachtner: Die Anmeldungen sind nicht nur inhaltlich sehr vielfältig, auch die Formate sind ganz unterschiedlich und reichen von Infoständen, Ausstellungen und Führungen über Vorträge, Workshops, Podiumsdiskussionen und Mitmachaktionen bis zu Orchesterproben, Laser- und Feuershows, Poetry Slam und Textbox.

Express: Das waren jetzt die aktiven Fachbereiche und Einrichtungen. Gibt es auch "Verweigerer"?

Schachtner: Natürlich gibt es auch Bereiche, die sich spontan mehr für das öffentlichkeitswirksame Präsentationsformat begeistern als andere. Da es aber noch die Möglichkeit von Nachmeldungen gibt und wir auch schon von Nachzüglern wissen, gehe ich davon aus, dass am Ende das Panorama ziemlich komplett sein wird.

Express: Das campus marburg-Bändchen kostet 5 Euro. Warum?

Laufner: Wir haben gut fünfstellige Kosten für Technik, für Honorare des Rahmenprogramms und einen eigenen Pendelverkehr zu den Lahnbergen mit Kulturbeiträgen im Bus. Lesungen mit Leon de Winter und Navid Kermani, Kabarett mit Lisa Fitz, Campus Poetry Slam "Profs gegen Studis" mit Lars Ruppel und Bo Wimmer oder die After Show Party mit Electro Swing im KFZ " das sind Programmpunkte, die alle einzeln schon 5 Euro plus x kosten würden. Wir haben Sponsoren und Unterstützer und geben als Stadt selber eine ordentliche Summe dazu. Aber eine kleine Unkostenbeteiligung pro Teilnehmer brauchen wir schon. Außerdem gilt das Sprichwort: Was nichts kostet, gilt nichts.

Schachtner: Wir sehen in dem Obulus von 5 Euro für das campus marburg-Bändchen einen Beitrag unserer Besucher, der sagen will: "Wir honorieren das, was ihr hier bietet, wir sind gerne bei campus marburg dabei und unterstützen deshalb das Event gerne mit diesem kleinen Beitrag".

Laufner/Schachtner
Dr. Richard Laufner, (60), Absolvent der Philipps-Universität, langjähriger Express-Redaktionsleiter, seit 2000 Leiter des Marburger Kulturamts, das 2007 die "Nacht der Geisteswissenschaften" organisiert hat.
Prof. Joachim Schachtner, (50) Biologe, forscht seit 1997 an der Philipps-Universität Marburg zu neurowissenschaftlichen Themen. Seit 2010 Vizepräsident für Informations- und Qualitätsmanagement auch für die universitären Sammlungen und das Kunstmuseum Marburg zuständig.
Express präsentiert:
Textbox "Indignez-vous!" mit Bas Böttcher / Mitmachen!
Magazin Express sowie der Schriftsteller und Slam-Poet Bas Böttcher (Leipzig) präsentieren als ein Highlight von campus marburg eine sogenannte Textbox. Das ist eine schalldichte Kabine mitten im Trubel von campus marburg, in der 20-minütige Vorträge gehalten werden, die sich kritisch mit den Zustand der Welt auseinandersetzen. Sie können aber nur über die 24 Kopfhörer außen gehört werden.
Wir wollen mit der Textbox an die gesellschaftskritische Tradition der Philipps-Universität anknüpfen, die als weltweit erste protestantische Universität den Protest gegen problematische Zustände und Denkweisen schon als Gründungsidee hatte. Die Textbox steht unter dem Motto "Indignez-vous!" (Empört Euch!) " so hieß 2010 die zornige Streitschrift des hochbetagten Stéphane Hessel, Ex-Résistance-Kämpfer, UN-Diplomat und Menschenrechtsaktivist. Für diese Textbox "Indignez-vous" beginnt mit diesem Interview die Bewerbungsfrist, natürlich auch für Nicht-Uni-Angehörige (www.marburg.de/campus). Deadline ist der 15.10.2013. Eine Gruppe Marburger Profs unterstützt mit ihrem Sachverstand bei der Auswahl der Beiträge.

Interview: Georg Kronenberg

Thema der Woche | 15. August 2013

Gießens Musikszene rockt

Viele regionale Bands beim Gießener Stadtfest vom 16. bis 18. August – Bild: SuperPhoniX am Samstag um 20.15 Uhr am Selterstor

Wie groß und vielfältig Gießens Musikszene ist, zeigt sich jedes Jahr beim Stadtfest. Etliche heimische Bands sind natürlich auch diesmal im Programm und zeigen, was die Region beim musikalisch alles zu bieten hat. Hier ein kleiner Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Freitag: Mit Andreas Zulauf hat die Region einen eigenen "Elvis" am Start Mit seiner Band "Elvis XP" steht er am Freitagabend auf der "Tour-der- Hoffnung"-Bühne am Kirchenplatz, um dem King of Rock'n'Roll Tribut zu zollen. Die "Tom Pfeiffer Band", die am Selterstor auftritt gehört zu den begehrtesten Rock-Coverbands in der Region und durfte sich bereits 2009 mit dem Titel "hr1-Band des Jahres" schmücken.

Elvis XP am Freitag um 18.30 Uhr auf dem Kirchenplatz

Samstag: Der Samstag steht auf der Bühne am Selterstor komplett im Zeichen regionaler Bands. Während dort zunächst die drei besten Newcomerbands Hessens beim Wettbewerb "Mission Rock!" um den Titel kämpfen, ist später Rafael Cano zu hören. Man kennt ihn auch von der Alternative-Rockgruppe "Campaign like Clockwork", die sich in der Region bereits einen guten Namen gemacht haben. Um 18 Uhr spielt mit den "Kometen" eine der vielversprechende Newcomerbands Gießens auf. Erst kurz vor dem Stadtfest, am 2. August, veröffentlichen die Power- Popper, die vormals unter dem Namen "Reezee" unterwegs waren, ihre neue Single "Mein Leben" und stehen im Vorprogramm von "Silbermond" und "Bosse" auf der Bühne. Den Abschluss bilden die "SuperPhoniX" – die Gießener tragen den Titel "hr1-Band des Jahres" völlig zurecht und heizen am Stadtfest mit ihrem vierstimmigen Gesang und ihren ausgeklügelten Coverversionen von Chart- und Partyhits richtig ein. Doch auch die Bühne an der Alten Kupferschmiede hat lokale Künstler zu bieten: So stammen etwa "SMS", die nach eigenen Angaben Drum'n'Bass-Stoner-Phunk spielen, aus der Stadt. Ebenso Regionalbezug haben die Headliner am Samstagabend, "Ichi Go Ichi E".

Se Vende am Sonntag um 19.00 Uhr auf dem Kirchenplatz

Sonntag Gabriela Mendes, die am Sonntag auf der Bühne am Kirchenplatz steht, stammt zwar von den kapverdischen Inseln, in ihrer Band spielt aber der heimische Schlagzeuger Markus Leukel, der mittlerweile ebenfalls auf den Kapverden lebt und dort eine Drum- und Percussion-Schule betreibt. Gleich danach spielt mit "Se Vende" ein Projekt von Peter Herrmann – gemeinsam mit Leukel war er über viele Jahre bei der in der Region beliebten "Mark Gillespie Band" aktiv. Coverstücke aus Rock und Pop haben "Colors of Rock" und die "Sophisticated Butcherfingers" auf der "Hand-in- Hand"-Bühne in der Kaplansgasse im Gepäck. Beide Gruppen kennt man von zahlreichen Gastspielen im heimischen Raum. Ebenfalls bestens bekannt im Gießener Raum durch ihre regelmäßigen Auftritte etwa im "Irish Pub" sind "Miller & Heath" – mit ihrem Projekt "Miller & Heath feat.

Tag der Kulturen
Zum achten Mal organisiert der Ausländerbeirat der Stadt Gießen im Rahmen des Stadtfests den "Tag der Kulturen" am Samstag, 17. August. Neu daran: Das Kulturfest ist dieses Mal noch besser in das Stadtfest integriert. Fand der "Tag der Kulturen" sonst immer Freitagnachmittag vor dem offiziellen Fassbieranstich statt, feiern die internationalen Vereine Gießens nun am Samstag, 17. August, ab 10.45 Uhr auf dem Kirchenplatz – direkt ins laufende Stadtfest eingebettet. Offiziell eröffnet wird das Ganze um 11 Uhr durch die Vorsitzende Sarah Stefanos und Stadträtin Astrid Eibelshäuser. Geboten wird ein vielseitiges kulturelles Programm mit Tanz und Musik aus den verschiedensten Nationen, es gibt Infostände verschiedener Institutionen wie z.B. Amnesty International sowie ein breites kulinarisches Angebot mit internationalen Spezialitäten
Am Sonntag geht der "Tag der Kulturen" in die zweite Runde: Am Kugelbrunnen (Mäusburg) gibt es ab 11.30 Uhr neben kulturellen Beiträgen und Infoständen ein Kinderprogramm mit Schminken, verschiedenen Spielen und der aus Mexiko stammenden Tradition der bunten Pi§atas (mit Süßigkeiten gefüllte, fantasievolle Pappmaché-Figuren, die es mit verbundenen Augen mit einem Stock zu "zertrümmern" gilt, um an den Inhalt zu gelangen). Außerdem werden sich die Samba-Trommler der Gruppe "Bloco Baiano" und die Capoeira-Kämpfer der Aktiven Hilfe präsentieren.
pe/kro

pe/kro

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