Überwältigende Resonanz
Express-Interview mit Kulturamtsleiter Richard Laufner und Univizepräsident Joachim Schachtner zu campus marburg
Foto: Reinhold Eckstein, Philippsuniversität Marburg
Am 15. November steigt mit campus marburg ein "Universitätsstadt-Event", das ein neues Highlight im universitätsstädtischen Veranstaltungskalender werden könnte. Die Projektleitern Richard Laufner und Joachim Schachtner geben Auskunft.
Express: "campus marburg" in Kleinbuchstaben klingt eher bescheiden. Woher kommt der Name und was ist die Idee für dieses "Universitätsstadt-Event?
Laufner: Jeder kennt "Marburg hat keine Universität " Marburg ist eine Universität!" Wir sagen: "Marburg hat keinen Campus " Marburg ist ein Campus " Campus Marburg"! Die Kleinbuchstaben sind da eher ein graphisch hübsch umzusetzender Marketinggag.
Schachtner: Unser Ziel war es, eine gemeinsame Veranstaltung von Stadt und Universität auf die Beine zu stellen, bei der wir uns gemeinsam als "starkes Team" einer Öffentlichkeit präsentieren. Die Uni in die Stadt zu tragen, der Öffentlichkeit zu zeigen, was wir alles Spannendes forschen, und die Themen so zu präsentieren, dass die Allgemeinheit sie nicht nur versteht, sondern auch Spaß dabei hat " das war unser Grundgedanke.
Dies schließt neben den Geistes- und Sozialwissenschaften im Lahntal sowie den Naturwissenschaften und der Medizin auf den Lahnbergen auch gemeinsame Themen von Stadt und Universität mit ein " ich denke hier beispielsweise an unseren gemeinsamen UNESCO Welterbe-Antrag.
Wir hoffen natürlich, dass viele Studierende, die am Tag zuvor beim schon traditionellen "Erstidinner", dem Begrüßungsdinner für alle Erst- und Zweitsemester des Studentenwerks zu Gast sind, auch zu "campus marburg" kommen und die Gelegenheit nutzen werden, gleich Ihre Eltern und Freunde mitzubringen. Zielgruppen sind auch Gäste von außerhalb, von den Ehemaligen, den Alumni bis hin zu Freunden und Eltern.
Express: Die Ausschreibungs-Deadline war Mitte Juli. Wie war die Resonanz?
Laufner: Überwältigend! In Zahlen: 120 Programmanmeldungen aus den verschiedensten Fachbereichen von Theologie bis Medizin, Physik bis Erziehungswissenschaften, Uni-Bibliothek, Hochschulrechenzentrum usw. " dazu 40 aus der städtischen Kulturszene. Und das trotz der knappen Bewerbungszeit und Semesterende.
Schachtner: Die Anmeldungen sind nicht nur inhaltlich sehr vielfältig, auch die Formate sind ganz unterschiedlich und reichen von Infoständen, Ausstellungen und Führungen über Vorträge, Workshops, Podiumsdiskussionen und Mitmachaktionen bis zu Orchesterproben, Laser- und Feuershows, Poetry Slam und Textbox.
Express: Das waren jetzt die aktiven Fachbereiche und Einrichtungen. Gibt es auch "Verweigerer"?
Schachtner: Natürlich gibt es auch Bereiche, die sich spontan mehr für das öffentlichkeitswirksame Präsentationsformat begeistern als andere. Da es aber noch die Möglichkeit von Nachmeldungen gibt und wir auch schon von Nachzüglern wissen, gehe ich davon aus, dass am Ende das Panorama ziemlich komplett sein wird.
Express: Das campus marburg-Bändchen kostet 5 Euro. Warum?
Laufner: Wir haben gut fünfstellige Kosten für Technik, für Honorare des Rahmenprogramms und einen eigenen Pendelverkehr zu den Lahnbergen mit Kulturbeiträgen im Bus. Lesungen mit Leon de Winter und Navid Kermani, Kabarett mit Lisa Fitz, Campus Poetry Slam "Profs gegen Studis" mit Lars Ruppel und Bo Wimmer oder die After Show Party mit Electro Swing im KFZ " das sind Programmpunkte, die alle einzeln schon 5 Euro plus x kosten würden. Wir haben Sponsoren und Unterstützer und geben als Stadt selber eine ordentliche Summe dazu. Aber eine kleine Unkostenbeteiligung pro Teilnehmer brauchen wir schon. Außerdem gilt das Sprichwort: Was nichts kostet, gilt nichts.
Schachtner: Wir sehen in dem Obulus von 5 Euro für das campus marburg-Bändchen einen Beitrag unserer Besucher, der sagen will: "Wir honorieren das, was ihr hier bietet, wir sind gerne bei campus marburg dabei und unterstützen deshalb das Event gerne mit diesem kleinen Beitrag".
Interview: Georg Kronenberg
Gießens Musikszene rockt
Viele regionale Bands beim Gießener Stadtfest vom 16. bis 18. August Bild: SuperPhoniX am Samstag um 20.15 Uhr am Selterstor
Wie groß und vielfältig Gießens Musikszene ist, zeigt sich jedes Jahr beim Stadtfest. Etliche heimische Bands sind natürlich auch diesmal im Programm und zeigen, was die Region beim musikalisch alles zu bieten hat. Hier ein kleiner Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Freitag: Mit Andreas Zulauf hat die Region einen eigenen "Elvis" am Start Mit seiner Band "Elvis XP" steht er am Freitagabend auf der "Tour-der- Hoffnung"-Bühne am Kirchenplatz, um dem King of Rock'n'Roll Tribut zu zollen. Die "Tom Pfeiffer Band", die am Selterstor auftritt gehört zu den begehrtesten Rock-Coverbands in der Region und durfte sich bereits 2009 mit dem Titel "hr1-Band des Jahres" schmücken.
Elvis XP am Freitag um 18.30 Uhr auf dem Kirchenplatz
Samstag: Der Samstag steht auf der Bühne am Selterstor komplett im Zeichen regionaler Bands. Während dort zunächst die drei besten Newcomerbands Hessens beim Wettbewerb "Mission Rock!" um den Titel kämpfen, ist später Rafael Cano zu hören. Man kennt ihn auch von der Alternative-Rockgruppe "Campaign like Clockwork", die sich in der Region bereits einen guten Namen gemacht haben. Um 18 Uhr spielt mit den "Kometen" eine der vielversprechende Newcomerbands Gießens auf. Erst kurz vor dem Stadtfest, am 2. August, veröffentlichen die Power- Popper, die vormals unter dem Namen "Reezee" unterwegs waren, ihre neue Single "Mein Leben" und stehen im Vorprogramm von "Silbermond" und "Bosse" auf der Bühne. Den Abschluss bilden die "SuperPhoniX" die Gießener tragen den Titel "hr1-Band des Jahres" völlig zurecht und heizen am Stadtfest mit ihrem vierstimmigen Gesang und ihren ausgeklügelten Coverversionen von Chart- und Partyhits richtig ein. Doch auch die Bühne an der Alten Kupferschmiede hat lokale Künstler zu bieten: So stammen etwa "SMS", die nach eigenen Angaben Drum'n'Bass-Stoner-Phunk spielen, aus der Stadt. Ebenso Regionalbezug haben die Headliner am Samstagabend, "Ichi Go Ichi E".
Se Vende am Sonntag um 19.00 Uhr auf dem Kirchenplatz
Sonntag Gabriela Mendes, die am Sonntag auf der Bühne am Kirchenplatz steht, stammt zwar von den kapverdischen Inseln, in ihrer Band spielt aber der heimische Schlagzeuger Markus Leukel, der mittlerweile ebenfalls auf den Kapverden lebt und dort eine Drum- und Percussion-Schule betreibt. Gleich danach spielt mit "Se Vende" ein Projekt von Peter Herrmann gemeinsam mit Leukel war er über viele Jahre bei der in der Region beliebten "Mark Gillespie Band" aktiv. Coverstücke aus Rock und Pop haben "Colors of Rock" und die "Sophisticated Butcherfingers" auf der "Hand-in- Hand"-Bühne in der Kaplansgasse im Gepäck. Beide Gruppen kennt man von zahlreichen Gastspielen im heimischen Raum. Ebenfalls bestens bekannt im Gießener Raum durch ihre regelmäßigen Auftritte etwa im "Irish Pub" sind "Miller & Heath" mit ihrem Projekt "Miller & Heath feat.