Wahltrunk
Ziel in Sicht Foto: M. Grossmann / pixelio.de
Nun hat sie wieder begonnen, die Brunftzeit der Wahlplakate. Allüberall kann man ihr possierliches Treiben beobachten, das uns Umworbene mal amüsiert, mal befremdet.
Manchmal allerdings erregt ein Plakat tatsächlich leidenschaftliche Zustimmung. Etwa jenes von den Grünen: "Klima ohne Wenn und Aber." Aber hallo, ich bin auch dafür, dass es Klima gibt! Wenn die anderen Parteien es abschaffen wollen, dann ...
Ansonsten ist der Sommerhit 2013 der Stabreim, vorzugsweise im Dreierpack und mit einzeln hingeschmissenen Wörtern, dazwischen entschlossene Punkte. Beispiel: "Zuhören. Zupacken. Zuchow." So zumindest wäre es sprachlich vollendet, leider heißt der Marburger CDU-Landratskandidat bloß Zachow. Aber immerhin.
Die Main-Kinzig-FDP wiederum wird sich geärgert haben, dass es in Deutschland weder Noldenbremsen noch Notzschirme gibt, denn ihre Alliteration "Schuldenbremsen. Schutzschirm. Noll." muss ebenfalls auf halbem bzw. Zweidrittelweg verhungern.
Aber gerade die FDP zeigt auch, dass ein Zweidrittel-Stabreim durchaus gelingen kann. So auf ihrem internationalistisch-völkerverständigenden Plakat, das in hippem Deutsch-Englisch-Mix wahrhaft Verlockendes verspricht: "Chancen. Bildung. Beer."
That's the spirit! Cheerio, Miss Nicola same procedure as last election!