Donnerstag, 25. April 2024
Thema der Woche | 12. Dezember 2013

Eigenwillige Arrangements

"Swinging Christmas" am 14. Dezember in der Waggonhalle

Sie haben sich wieder zu einem ganz besonderen Weihnachtskonzert zusammengetan: Die Marburger Sängerin und Gesangslehrerin Ulla Keller, der Marburger Sänger Wilhelm Bräutigam und der im mittelhessischen raum bestens bekannte Pianist und Sänger Jan Luley. Keller, Bräutigam und Luley singen natürlich ihre Weihnachtsfavoriten: wunderschöne bekannte und weniger bekannte Titel deutscher und amerikanischer Weihnachtslieder, zum Teil in klassisch-traditionellen Fassungen, zum Teil auch in ungewöhnlichen und nicht immer ganz ernst gemeinten Arrangements. Kennen Sie "Leise rieselt der Schnee" als Bossa Nova? Schon mal "Stille Nacht" als New Orleans Boogie gehört oder das Stück "Jingle Bells Funk"? Warten Sie's ab ...

Ulla Keller ist seit Jahren in der Marburger Region renommierte Gesanglehrerin und mit verschiedenen musikalischen Projekten weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Ihre stilistische Wandlungsfähigkeit und gesangliche Ausdruckskraft unterstreichen ihre fesselnde Bühnenpräsenz, die ihre Aufführungen immer wieder zu einem Publikumsmagnet macht.

Pianist und Sänger Jan Luley ist bereits seit 30 Jahren als Künstler professionell auf den Bühnen Europas unterwegs. Seine musikalische Bandbreite erstreckt sich zwischen Blues, Boogie Woogie, New Orleans Piano Stilen, Gospel & Spirituals, Creole Jazz, Swing und Mainstream bis hinein in modernen, zeitgenössischen Jazz, Funk, Rock und Pop. Seine stilistische Vielfalt, seine improvisatorische Kreativität und seine Virtuosität machen ihn zu einem der vielseitigsten und spannendsten Musiker der heutigen Szene.

Dritter im Bunde ist der Marburger Mediziner Wilhelm Bräutigam, der sich unter der Headline "Wilhelm singt", als charismatischer Entertainer, in der Region einen Namen gemacht hat. Durch verschiedene Konzerte und Auftritte hat er sich vor allem in Marburg und Umgebung bereits einen großen Fankreis erspielt.

Unter dem Titel "Swinging Christmas" haben die drei gemeinsam ein "very special" Weihnachtskonzert erarbeitet, das großartige und weltweit bekannte Christmassongs in zum Teil eigenwillige Arrangements verpackt.

In der "Band" wirbelt Martin Müller am Schlagzeug, der schon in den 1980/90er Jahren mit der amerikanischen Singer-Songwriterin Luanne Crosby durch die deutsche und schweizer Clubszene tourte. Heute spielt er in zahlreichen Marburger und Frankfurter Jazz Formationen. Am Kontrabass spielt Jens Dörr, der als Live- und Studiobassist schon viele internationale Formationen bereicherte, u.a. die Band des hessischen Comedian Maddin Schneider.

Termin: Samstag, 14. Dezember, 20 Uhr, Waggonhalle

pe/kro

Thema der Woche | 12. Dezember 2013

Mit Witz und einem Spritzer Sarkasmus

Weihnachtsspiel zeigt biblische Geschichte in neuem Gewand / 16. Dezember, Pankratiuskapelle – Foto: Dietl

"Zeter! schrei ich zum ersten Mal, heut über den greulichen Fall Adams und Ev: / die Gott veracht und sich des Todes schuldig gemacht!" Und wirklich: Zeter und Mordio schreit die Gruppe von Studentinnen und Studenten um Prof. Cora Dietl auf den Weihnachtsmärkten des Gießener Umlands. Der Grund: Die Gießener Germanistin bringt Lucas Mais "Ein Schöne unnd newe Comedien von der wunderbarlichen vereinigung Göttlicher gerechtigkeit und barmhertzigkeit" auf die Bühne und setzt damit die Tradition der Weihnachtsspiele fort, die sich in den letzten Jahren fest etabliert hat. Das tragisch-komische Stück betrachtet das Thema Weihnachten von einer ungewöhnlichen, unterhaltsamen Seite und entführt seine Zuschauer in die Zeit vor Christi Geburt, die Zeit des Sündenfalls und der anschließenden Verbannung Adams und Evas aus dem Paradies.

Doch was genau hat das Urteil Gottes über die beiden ersten Menschen mit der biblischen Weihnachtsgeschichte, der Ankunft Jesu auf der Welt, zu tun? Diese Frage beantwortet der lutherische Pfarrer Lucas Mai, Schulmeister in Hild­burgs­hausen, in seinem Schuldrama aus dem Jahr 1562. Nicht die Heilige Familie auf ihrem beschwerlichen Weg nach Bethlehem steht darin im Mittelpunkt, sondern es geht um all die geheimen Beratungen, Intrigen und Streitigkeiten, die angeblich nach dem Sündenfall im Himmel stattgefunden haben.

Das Gerichtsverfahren, im Zuge dessen sich Adam und Eva für ihre Tat verantworten müssen, deckt auf: Auch ein allwissender, gütiger und gerechter Gott ist nicht frei von Zweifeln. So erteilt er vor der Urteilsverkündung seinen vier Töchtern (der Gerechtigkeit, der Wahrheit, der Barmherzigkeit und dem Frieden) den Auftrag, eine Lösung zu finden.

Ausgehend von einer Predigt des Heiligen Bernhard entwickelt Mai eine dialogische Handlung, derenMittelpunkt der Streit dieser vier Töchter bildet. Das Bestreben jeder Einzelnen, zu ihrem Recht zu kommen, führt hier zu einem zunächst unlösbar erscheinenden Problem: Gott muss in seinem Urteil über die Menschen sowohl Gerechtigkeit, Wahrheit, als auch Barmherzigkeit und Frieden walten lassen, um seine Glaubwürdigkeit und Güte zu bestätigen.

Mit Witz und einem Spritzer Sarkasmus wird dieser Konflikt der göttlichen Tugenden in einem kurzweiligen Bühnenstück verarbeitet. Gekonnt greift es das im christlichen Kontext wohlbekannte Thema auf, um es dem Publikum zu präsentieren – einem Publikum, welches sich nach Wunsch des Autors bei der Premiere zwar aus gebildeten Vertretern des Hofes, bei späteren Aufführungen aber vor allem aus dem einfachen Volk zusammensetzen sollte.

Ohne Berührungsängste in Bezug auf die Darstellung des Göttlichen entwickelt Mai eine heiter- dynamische Darstellung dessen, was hinter den verschlossenen Türen von Himmel und Hölle vonstattengeht. Das lässt nicht nur Freunde der tragischen Dramatik auf ihre Kosten kommen, sondern auch all diejenigen unter uns, die sich mehr oder weniger verstohlen über reißerische Gerichtsverfahren, klagende Engel und wutschnaubende Teufel amüsieren.

Das Publikum wird dazu eingeladen, die Auflösungdieser scheinbar ausweglosen Situation zu erleben, Zeuge zu sein, wenn Tod und Teufel ein Schnippchen geschlagen wird, und der Rettung der ungehorsamen Menschheit beizuwohnen.

Termin: 16. Dezember, 18.00 Uhr, Pankratiuskapelle
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