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Thema der Woche | 19. Dezember 2013

"Kein Ton ist, wo er einmal war"

Mikrotöne nach dem Fest: Konzert von "Besaxung" am 29. Dezember

Es gehört zum festen Kulturprogramm "zwischen den Jahren", das Konzert von "Besaxung". Die Band um die inzwischen in New York bzw. Köln lebenden Laubacher Jazzmusiker Philipp Gerschlauer und Thomas Sauerborn kommt auch heuer wieder zurück zu ihren Wurzeln, tritt am Sonntag, 29. Dezember, 19 Uhr, mit einem besonderen Programm in der evangelischen Stadtkirche in Laubach auf.

Die Besucher beim diesjährigen Heimspiel dürfen sich auf eine ganz besondere musikalische Überraschung freuen. Ein Experiment, für das Gerschlauer monatelang komponierte. "Es wird ein merkwürdiges Konzert dieses Jahr. Positiv merkwürdig", schreibt Philipp Gerschlauer aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn, wo er seit 2012 wohnt, um an der New York University seinem Masterstudium bei Chris Potter, Tony Moreno und Stefon Harris nachzugehen. "Wir werden zwei völlig verschiedene Kompositionsansätze präsentieren. Der eine ist altbewährt, der andere neu, revolutionär, denn es geht um Mikrotonalität", erzählt der 27-Jährige.

Es geht um Töne, die "zwischen" den weißen und schwarzen Klaviertasten liegen. "Sie existieren überall um uns herum, in jedem Klang, den wir hören oder selbst produzieren. Oder können Sie sich vorstellen in einer Welt zu leben, die nur die Töne unseres zwölftonigen Tonsystems beinhaltet", macht Gerschlauer neugierig. Aus der Spektralmusik kennt man diese Art, mittels Mikrotönen zu komponieren. "Ich komponiere mit Obertönen, also einer physikalisch festgelegten Reihe an Tönen, die über einem bestimmten Ton "mitschwingen". Man kennt das von Jagdhornbläsern. Die Melodien und Akkorde, die dabei entstehen, machen mir einfach Freude beim Komponieren! Sie sind natürlich schön, auf falsche Art und Weise ehrlich und bestechend wieder erkennbar", berichtet Gerschlauer.

Gerschlauer entwickelte ein mikrotonales Klavier, auf dem sich alle beliebigen Tongruppen programmieren lassen. "Ich kann nun Tonleitern anhand von Obertönen bilden. Das hat in dieser Form, soweit alle meine Recherchen bis jetzt reichten, noch niemand zuvor gemacht. Die Technik fehlte. Der Pianist muss sich nun auf einer völlig neuen Tastatur zu Recht finden. Kein Ton ist, wo er einmal war!", weiß der Musiker, der seine ersten musikalischen Erfahrungen im Laubacher Musikverein machte.

Gerschlauers Ziel war es, seit Semesterbeginn im September ein etwa zehnminütiges Stück pro Monat zu schreiben. Neben dem "September 2013" können sich die Gäste des Laubacher Konzerts also noch auf die Stücke "Oktober 2013", "November 2013" und "Dezember 2013" freuen.

Der zweite Teil des Konzerts ist die Vorstellung des neuen Album "Go!". Es steht für den Schaffensprozess vor der "mikrotonalen Klavier-Revolution". Im Kölner Tonstudio "Loft" haben die Vier im Juli den Silberling aufgenommen und in New York vollendet. Alles basiert auf einem Groove und Zusammenspiel. Dabei zeigt sich Besaxung in all ihren Facetten. Mit "Mr.P" ist die erste Komposition für das mikrotonale Klavier zu hören.

Gerschlauer: "Und wer weiß, vielleicht setzt sich Felix Roßkopf, unser Pianist, sogar noch an die altehrwürdige Stadtkirchen-Orgel."

Informationen über Philipp Gerschlauer gibt es unter www.gerschlauermusic.com. Infos zur Band und dem Konzert unter www.besaxung.com.

pe/kro

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