Unvergesslich
Berberfrauen bei der gastfreundlichen Begrüßung eines Fremden Foto: Thomas Gebauer
... bleibt die herzliche Begrüßung der Berberfrauen und die Gewissheit, dass Gastfreundschaft in der Tradition der Berber auch die Verpflichtung zu Aufnahme, Schutz und Sicherheit von Fremden oder in Not geratenen Menschen vorsieht. Die Versorgung und die Sicherheit der aus den Kriegsgebieten Malis vertriebenen und u.a. in die Nachbarländer Burkina Faso, Mauretanien und Niger geflohenen Menschen ist jedoch jenseits aller traditionell-afrikanischen Gastfreundschaft ohne die Arbeit von Hilfsorganisationen wie "Ärzte ohne Grenzen" und "Ärzte der Welt" nur schwer vorstellbar.
Beide Organisationen haben jetzt in einem offenen Brief dem Bundesaußenminister den Missbrauch humanitärer Hilfe vorgeworfen. In seinen Stellungnahmen zur deutschen Unterstützung für den Militäreinsatz in Mali vermische Guido Westerwelle militärische und humanitäre Aufgaben, wodurch ihre Mitarbeiter als Teil einer Militärintervention gesehen und "zur Zielscheibe" werden und die Menschen, denen sie beistünden, in noch größere Gefahr geraten könnten.
Westerwelle missbrauche das Ansehen humanitärer Hilfe, um eine militärische Intervention unter Beteiligung der Bundesregierung "politisch annehmbarer" zu machen. Ohne Respekt für ihre Unparteilichkeit, Unabhängigkeit und Neutralität bekommen Humanitäre Organisationen in Kriegsgebieten aber keine Sicherheitsgarantien von allen Konfliktparteien, damit sie über ethnische und politische Grenzen hinweg Menschen in Not helfen können (www.aerzte-ohne-grenzen.de).