Kluge Köpfe
Wie weit man es mit einem Studium in Marburg bringen kann, haben nicht wenige Dichter und Denker bewiesen
Welch ein Lob: "Marburg an der Lahn verdanke ich wenigstens die Hälfte meiner Hoffnungen und vielleicht meine ganze denkerische Zucht", schrieb der spanische Philosoph Ortega y Gasset (1883-1955) einst über seine Studienzeit an der Philipps-Universität.
Ganz so falsch mag Ortega y Gasset damit nicht liegen. Wie weit man es mit einem Studium in dem idyllischen mittelhessischen Lahnstädtchen bringen kann, haben über die Jahrhunderte so einige Dichter und Denker bewiesen. Eine kleine Auswahl: Konrad Duden, der Wegbereiter der deutschen Einheitsrechtschreibung promovierte 1854 in Marburg. Auch Jacob und Wilhelm Grimm, die Begründer der Germanistik, studierten 1802 bis 1806 in Marburg. Der Chemiker und Nobelpreisträger Otto Hahn promovierte in Marburg, ebenso Bundespräsident Gustav Heinemann.
Wilhelm Liebknecht, der in Gießen geborene Mitbegründer der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, studierte genauso an der Philipps-Uni wie der russische Universalgelehrte Michail Lomonossow, Lyrikerin Ina Seidel oder auch Schriftsteller Boris Pasternak.
Mehr über das aktuelle Marburger Hochschulleben steht im Semesterstart-Sonderteil der Express-Print-Ausgabe.
Gießen entdecken
Die Neubürgerführung am 26.4. startet am Bahnhof Foto: Gießen Marketing
Schon gewusst? Der heute gebräuchliche Silberspiegel wurde von einem Gießener Wissenschaftler entwickelt: von Chemieprofessor Justus Liebig, nach dem die Gießener Uni benannt ist.
Dass nicht nur Schauspieler Til Schweiger in Gießen zur Schule ging, sondern auch ein Oscar-Preisträger aus Gießen stammt, ist ebenfalls wenig bekannt: Der Maler und Bühnenbildner Hein Heckroth erhielt 1948 den Oscar für die Ausstattung der Verfilmung des Märchens "Die roten Schuhe". An den renommierten Künstler, der in Hollywood unter anderem mit Alfred Hitchcock zusammengearbeitet hat, erinnert der Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis, der am Sonntag im Stadttheater vergeben wird.
Wer als Erstsemester mehr über seine neue Stadt erfahren will, für den gibt es ebenfalls am Sonntag, 26.4., ein prima Angebot: Die Neubürgerführung, die helfen soll, sich in Gießen besser zurechtfinden. Bei dem geführten eineinhalbstündigen Spaziergang durch die Stadt erfahren die Teilnehmer Wissenswertes aus den Bereichen Kultur, Sport, Historie oder auch Geographie.
Los geht's um 15 Uhr am Bahnhof. Infos und Anmeldung: giessen-entdecken.de/events/neubuergerfuehrung
Was zu Semesterstart im städtischen Kulturleben los ist, steht in diesem Express.