Heiße Luft
Viel Rauch um nichts? Foto: Hermann / Pixelio.de
Da hatte wohl keiner damit gerechnet: Durchbruch beim G7-Gipfel. Die G7-Länder wollen den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen auf null senken. Bis Ende des Jahrhunderts soll die Energieversorgung so umgebaut werden, dass sie ohne Kohle, Öl und Erdgas auskommt. Die globale Erwärmung soll unter zwei Grad gehalten werden. Die Umweltschützer sind voll des Lobes: "Elmau hat geliefert", sagte etwa Greenpeace-Klimaexperte Tobias Münchmeyer.
Aber Skepsis ist angebracht, schaut man ins Detail: Das Zwei-Grad-Ziel zur Begrenzung der Erderwärmung ist kein großer Wurf, sondern vielmehr ein Minimalziel, das Klimaexperten für absolut erforderlich halten, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels noch zu verhindern. Mehr nicht.
NABU-Präsident Olaf Tschimpke gibt denn auch zu Bedenken, dass es zwar ein wichtiges Signal für den internationalen Klimaschutz sei. Angela Merkel müsse aber ihre Rolle als Klimakanzlerin auf der internationalem Bühne nun national mit Glaubwürdigkeit füllen. Und die Klimaabgabe ihres Wirtschaftsministers Sigmar Gabriel endlich ernsthaft unterstützen.
Tschimpke: "Deshalb wird es Zeit, dass sich Merkel in der Debatte um den Klimabeitrag hinter ihren Wirtschaftsminister stellt. Er hat ein kluges und effektives Instrument für den Klimaschutz auf den Tisch gelegt: Durch die zusätzliche Abgabe für die ältesten und dreckigsten Kohlemeiler kann Deutschland seine Klimaschutzziele erreichen und vermeidet einen Strukturbruch."