Zu den wenigen
Impression mit Lahnwasser und Zweigen Foto: Georg Kronenberg
... baulichen Umwidmungen, denen man in letzter Zeit Angenehmes abgewinnen kann, gehört der befestigte Fuß- und Radweg, der sich durch die in Renaturierung befindlichen, ehemaligen Parkplatz-Areale längs unserer eigentlich so schönen Lahn wenn nicht schon windet, so doch streckt.
Darauf marschiert man also eines recht trüben Morgens durch die teilneblierte Erlen-Wildernis und hängt entsprechend den Zeitläuften recht trüben Gedanken nach über die Hilflosen und die Bekloppten, die Naiven und die Böswilligen. Und darüber, wie das alles nicht gerade zuträglich ist einem gelungenen Start in den Tag, wenn auch noch so früh am Morgen und bei aller jahreszeitlichen Tendenz ...
Mit einem Mal löst sich aus der Schmuddeligkeit der jenseitigen Böschung des neugegrabenen Überschwemmungskanals ein leuchtendblauer Fleck mit rostrot; flattert ins tropfende Geflecht der laublosen Zweige; sitzt, äugt nach links, äugt nach rechts. Spreizt das Gefieder, lässt was fallen und verschwindet im Tiefflug am weiteren, dunklen Lahnufer.
Eisvogel. Dunnerlüttchen, hab ich hier ja noch nie gesehen. So bunt. So locker. So "Kopf hoch, Alter, wird schon. Alles halb so wild!" Hat gut reden, der sorglose Springinsfeld. Hat aber auch irgendwie recht. Und zumindest meinen Vormittag gerettet.