Nach der Feier
Neustart in die Ära der erneuerbaren Energien Foto: Kronenberg
Als "Tag für die Geschichtsbücher", "Meilenstein", "historisches Ereignis" feiern die beteiligten Politiker das Ergebnis des Klimagipfels von Paris. Immerhin gibt es zum ersten Mal einen umfassenden Vertrag, der alle Staaten der Welt auf den Klimaschutz verpflichten soll.
Jetzt kommt es auf die Umsetzung an und da wird es schwierig. NABU-Präsident Olaf Tschimpke wertet den Vertrag als als positives Signal, gibt aber zu bedenken: "Der Weltklimavertrag setzt mit der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad ein wichtiges Signal. Dadurch klafft aber eine noch größere Lücke zwischen Anspruch und Realität. Wer die Fieberkurve der Erde kennt, muss jetzt auch die notwendige Medizin nehmen."
Denn die vorgelegten freiwilligen Klimaschutzpläne liefen auf eine Erderwärmung um 2,7 Grad hinaus. Und der Vertrag lasse offen, wie diese Lücke geschlossen werden könne.
Das Paris-Abkommen sei keine angemessene Antwort auf die drohende Klimakatastrophe, sagt auch der Vorsitzende des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger: "Die Mehrheit der Staaten befindet sich noch nicht auf dem Weg in eine klimafreundliche Zukunft. Die Diskrepanz zwischen dem in Paris vereinbarten Temperaturziel und der tatsächlichen Klimapolitik der Staaten ist riesig. Weder die EU, noch die USA oder die ölexportierenden Länder haben in Paris weitergehende Zusagen zur Verringerung ihrer CO2-Emissionen gemacht", kritisiert er.
Wenn der Klimagipfel zu einem echten historischen Ereignis werden soll, muss jetzt ein Neustart in die Ära der erneuerbaren Energien folgen.