Frühlingsboten
Blühen auch prima ohne Torf Foto: Verena N. / Pixelio.de
Nach Wochen grauen Matschwetters ist die Sehnsucht nach der Sonne groß. Wie gut, dass der Frühlingsanfang naht, was man dieser Tage vor allem beim Einkaufen im Baumarkt, Gartencenter oder Supermarkt merkt. Heerscharen von Narzissen und anderen Frühlingsblühern harren dort ihrer Käufer. Also ab mit den Frühlingsboten in den Einkaufswagen. Noch einen Sack frische Blumenerde dazu, um mit bunten Blüten auf der Fensterbank die Frühjahrsoffensive zu starten.
Doch was ist drin in der Blumenerde? Meistens leider hauptsächlich Torf. Und genau darauf sollten Hobbygärtner verzichten.
Der Grund: Torf wächst im Moor nur extrem langsam, ungefähr 1 Millimeter pro Jahr und nur an ganz wenigen Stellen auf der Erde. Beim Torfabbau geht wichtiger Lebensraum verloren.
Moore filtern mit ihrem Torfkörper Wasser und tragen damit zu sauberem Trinkwasser bei. Sie speichern Wasser wie ein Schwamm und reduzieren so die Hochwassergefahr. Wird das Moor entwässert, entweichen erhebliche Mengen an Treibhausgasen, erzeugt durch den über Jahrtausende in der wachsenden Torfschicht angereicherten Stickstoff und Kohlenstoff. Genau das passiert auch in torfhaltiger Blumenerde.
Wer mit der Blütenpracht auch das Klima schützen will, gärtnert mit Blumenerde aus Kompost, Rindenhumus und Holzfasern. Kann man sogar selbst anmischen.