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Thema der Woche | 27. Oktober 2016

Auf der Überholspur

Vorreiter: Rasanter Ausbau beim schnellen Internet im Kreis

Beim schnellen Internet ist der Landkreis Marburg-Biedenkopf einer der Vorreiter in Deutschland. Bereits seit einem Jahr sind die 190 Ortschaften der Region fast flächendeckend an die Datenautobahn angebunden.

In Marburg-Biedenkopf seien Landkreis und Bürgermeister "sehr früh und gemeinsam aktiv" gewesen, erläutert Klaus Bernhardt, Geschäftsführer der Breitband Marburg-Biedenkopf GmBH, deren Gesellschafter je zur Hälfte aus dem Landkreis und den 21 Kommunen bestehen. Noch 2013 profitierten nur etwa zehn Prozent der außerhalb von Marburg gelegenen Haushalte vom schnellen Internet. Inzwischen sind rund 98 Prozent der 73000 Haushalte des Landkreises mit der neuen Technik ausgestattet.

Dazu hat der Landkreis ein Modell gewählt, das die Telekom als "Leuchtturm" bezeichnet. Nachgeahmt wird oder wurde es in vielen Landkreisen – etwa in Limburg-Weilburg, Lahn-Dill, Gießen, Darmstadt-Dieburg und Main-Taunus. Danach schließt der Kreis einen Vertrag mit der Deutschen Telekom, nach dem er den Betrag ausgleicht, der zum wirtschaftlichen Ausbau fehlt. In Marburg-Biedenkopf sind dies etwa neun Millionen Euro. Das ist deutlich günstiger als ein eigener Ausbau, der auf 44 Millionen Euro geschätzt wurde. Dafür mussten 500 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und 500 Kabelverzweiger gebaut werden.

Technisch gesehen handelt es sich um einen FTTC-Ausbau, bei dem die Telekom ihre Glasfaserkabel bis zum Kabelverzweiger verlegt. Das letzte Stück übernehmen Kupferkabel. Dadurch werden Geschwindigkeiten von 25 bis zu 50 Megabit pro Sekunde erreicht. Etwa ein Fünftel der Haushalte kann die sogenannte Vectoring-Technik nutzen, mit der die Geschwindigkeit auf der Kupferleitung im download verdoppelt, im upload vervierfacht wird. Dies wird noch weiter ausgebaut.

Kleine weiße Flecken gibt es noch in den Randgebieten. "Bedauerlicherweise liegen dort oft auch Gewerbegebiete", so Bernhardt, der die Betriebe in Unternehmerabenden über gewerbliche Anschlüsse, feste IP-Adressen und symmetrische Geschwindigkeiten informierte. Die noch fehlenden Gebiete sollen im nächsten Jahr folgen.

Einen anderen Weg wählte die Universitätsstadt Marburg. Nachdem die Stadtwerke bereits vor zehn Jahren mit dem Aufbau von Funkverbindungen begonnen hatten, starteten sie 2013 mit dem Glasfaserausbau in mehreren kleinen Stadtteilen: "Wir haben uns bewusst dafür entschieden, dort für schnelle Verbindungen zu sorgen, wo die Not am größten ist", erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Rainer Kühne. Inzwischen sind die Dörfer Bauerbach, Ginseldorf, Elnhausen und Michelbach angeschlossen, bis zum Ende des Jahres folgen Moischt und Schröck. Und in diesen Dörfern werben die Stadtwerke sogar damit, das "schnellste Glasfasernetz Mittelhessens" zu haben. Die Leitungen reichen nämlich bis in die Häuser und liefern daher Geschwindig­keiten zwischen 50 und 200 Megabit pro Sekunde. Zudem steuerte die Stadt pro Hausanschluss 500 Euro bei.

Für dieses Projekt wurden die Stadtwerke Ende 2015 mit dem Innovationspreis des Verbandes kommunaler Unternehmen VKU in der Kategorie Tele­kommuni­kation ausgezeichnet. Damit werden Unternehmen geehrt, die sich in be­son­derem Maße für die kommunale Wirtschaft verdient gemacht haben.

In der Folge hat die Telekom den Ausbau für die Kernstadt und die übrigen Stadtteile übernommen. Dafür musste die Kommune nichts an die Telekom zahlen. Seit Juni profitieren die Marburger nun von den FTTC-Anschlüssen, deren Leistung durch die schnelle Vectoringtechnik erhöht wird. Dafür verlegte die Telekom mehr als 80 Kilometer Glasfaserleitungen und errichtete 120 Verteilerkästen. Damit die Multifunktionsgehäuse in der Altstadt gefälliger aussehen, werden sie – etwa an der Lutherischen Pfarrkirche – noch von professionellen Sprayern bemalt.

Auch beim kostenlosen Internet in der City geht Marburg voran. 2015 begann Marburg als erste Stadt in Hessen mit der flächendeckenden Einführung des kostenfreien City-Wifi-Netzes. Inzwischen können sich die Bürger an zahl­reichen Hotspots vom Bahnhof über den Marktplatz und das Schloss bis zum Gassmann-Stadion und der Einkaufsmeile unkompliziert in das städtische Netz einloggen.

Gesa Coordes

Thema der Woche | 27. Oktober 2016

Studium, visionär

Studieren und gesellschaftlich engagieren im "Global Village"

Wie kann man sein Studierendenleben positiv gestalten und dabei gleich noch etwas Gutes für die Gesellschaft tun, etwa sich sozial zu engagieren? Wie das geht, zeigen engagierte Studierende und städtische Initiativen am 3. November im Lokal International: Dort stellen in einem "Global Village" zahlreiche ehren­amtlich engagierte Initiativen, Projekte, Visionen und Ideen vor.

Die Veranstaltung bietet Raum und Zeit für Vernetzung, Austausch und Informationen rund um freiwilliges Engagement. Studierendeninitiativen sowie Organisationen aus Gießen werden an Informationstischen ihre Anliegen vorstellen und für Fragen, Anregungen und Informationen zur Verfügung stehen. Anschließend haben die Vertreter der Initiativen die Möglichkeit, sich in einem separaten Raum beim gemeinsamen Speisen miteinander zu vernetzen.

Das diessemestrige Netzwerk- und Informationsevent ist bereits die zweite Veranstaltung dieses Formats. Beim ersten Global Village im April waren bereits 20 Initiativen und Organisationen vertreten.

Thematisch ist die Informationsveranstaltung breit gefächert. So sind die teilnehmenden Initiativen unter anderem auf kulturellen Austausch, Hilfs­projekte, Integration von Geflüchteten, Vermittlung von Praktika und Chancen­gleichheit ausgerichtet. Beispielsweise wird das Gießener Lokalkomitee der weltweit größten Studierendenorganisation AIESEC vertreten sein. AIESEC vermittelt u.a. Auslandspraktika und unterstützt Studierende dabei, die sozial verantwortungsbewussten Führungskräfte von morgen zu werden. Share Your Story – Geflüchtete kommen zu Wort ermöglicht es geflüchteten Menschen aller Nationen, ihre Fluchterfahrungen, Fluchtgründe oder andere Anliegen mit der lokalen Bevölkerung zu teilen. Die Initiative ist im Rahmen eines Studien­projektes "Planung einer interkulturellen Veranstaltung" der Justus-Liebig-Universität Gießen entstanden. Der Verein an.ge.kommen e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, einen Raum für kulturübergreifende Begegnungen zwischen Geflüchteten, Migrierten und der Gießener Gesellschaft zu gestalten. Unter anderem werden Freizeitaktivitäten und Sprachkurse organisiert. Neben dem Allgemeinen Studierende­nausschuss (AStA), werden viele weitere Studierenden­initiativen und Organisationen vertreten sein. Auch lokale Vereine, die sich an Studierende und Stadtbevölkerung richten werden kommen, u.a. die DLRG. Zudem werden weitere Institutionen, Initiativen und Projekte mit Informations­tischen vertreten sein, z.B. das Akademische Auslandsamt, Dein Engagement zählt!, das ZAUG Selbstlernzentrum und viele mehr.

Das "Global Village" Event richtet sich an alle, für die das Studium mehr ist als eine Ansammlung von Credit Points. Sollten Sie in einem Verein oder einer non-profit Organisation mitwirken und möchten selbst einen Informationstisch beim Global Village betreiben wollen, wenden Sie sich per E-Mail an dein.engagement[at]admin.uni-giessen.de. Die Teilnahme ist kostenfrei. Neben der aktiven Teilnahme mit einem Infotisch sind auch alle herzlich zu dem Event eingeladen, die sich für freiwilliges Engagement in Gießen interessieren und sich an den Infotischen informieren möchten oder sich vernetzen möchten.

Die Netzwerk- und Informationsveranstaltung wird im Rahmen des Projekts "Dein Engagement zählt!" ausgerichtet. "Dein Engagement zählt!" wird vom Akademischen Auslandsamt der JLU und dem internationalen Studierenden­begegnungs­zentrum Lokal International durchgeführt. Ziele sind: freiwilliges studentisches Engagement zu stärken, zu professionalisieren und innerhalb und außerhalb der Universität zu vernetzen. Auf diese Weise wird ein Austausch zwischen internationalen, nationalen Studierenden und der Stadt Gießen gefördert. Finanziert wird das Projekt vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit Mitteln des Auswärtigen Amts.

Im Rahmen von "Dein Engagement zählt!" werden derzeit über vielerlei Vernetzungstreffen hinaus auch Workshops und Seminare veranstaltet, die Studierende dabei unterstützen, ihr Engagement professionell und nachhaltig zu gestalten. So werden Themen wie Fundraising, Zeitmanagement, Marketing und vieles mehr behandelt. In einem Praxisseminar, das gemeinsam mit den Gießener Initiativen flux – stadtimpulse, Free School Gießen, Gießener WG Flohmarkt, Kü-Ché und raumstation3539 durchgeführt wird, erlernen Studierende basale Kenntnisse und Fertigkeiten, die in der Regel nicht Gegenstand des universitären Curriculums sind, beispielsweise Projekt­management und vieles mehr. Sie erproben die erlernten Fähigkeiten indem sie in den genannten kulturellen und sozialen Initiativen mitwirken und auf diese Weise mehr für sich selbst und die Stadt Gießen erreichen.

pe/kro

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