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Thema der Woche | 2. Mai 2019

Erinnern, erleben und erfinden

Stadtjubiläums-Vorbereitungen / Vortrag am 8. Mai – Foto: Kronenberg

Wie tickt eigentlich eine Stadt? Wie ist das Lebensgefühl der Bewohner?

Neunzig Prozent der Marburger leben gerne in ihrer Stadt. Soweit das Ergebnis der Bürgerbefragung 2017 im Auftrag der Stadtverwaltung. Danach wird Marburg als Stadt mit guter medizinischer Versorgung und einer hohen Attraktivität für Familien mit Kindern gesehen. Sport- und Kulturangebote bekommen ebenfalls sehr gute Werte.

Aber was ist eigentlich die "Eigenlogik" von Marburg? Welche Faktoren sorgen dafür, dass eine Stadt zu uns passt oder konkret, dass wir in Marburg glücklich sind?

Antworten darauf gibt die Soziologin Martina Löw in ihrem Vortrag "Eigenlogik und Profilierung – Wie performen Städte im Zeitalter der 'Glokalisierung'?", am Mittwoch, 8 Mai, um 19 Uhr im Marburger Rathaus. Die Professorin für Planungs- und Architektur­soziologie an der Technischen Universität Berlin hat sich nicht nur über ihre Fachgrenzen hinaus einen Namen gemacht für ihre soziologische Städteforschung. Löw kennt sich auch mit Marburg bestens aus, hat sie doch einst hier studiert und gute Erinnerungen an "die Stadt, in der man glücklicherweise selten einsam ist". Ihre raumtheoretische Sichtweise auf eine Stadt erlaubt zudem, die Brücke von der Soziologie zur Architektur und Planung zu schlagen.

Löws Vortrag ist der Auftakt zu den Vorbereitungen eines ganz besonderen Jubiläums: 2022 feiert Marburg das 800-jährige Jubiläum als Stadt. Im ver­gangenen Jahr haben die Planungen dafür in drei Themengruppen begonnen: "Marburg erinnern" zur 800jährigen Geschichte, "Marburg erleben" zu den "Marburg800"-Festlichkeiten in Kultur, Sport und Gesellschaft, sowie "Marburg erfinden" zu den Perspektiven der Stadt an der Lahn. Christine Amend-Weg­mann, die Leiterin des Fachbereichs Zivilgesellschaft, Stadtentwicklung, Mi­gra­tion, Kultur sowie der ehemalige Kulturamtsleiter Richard Laufner leiten die Jubiläumsvorbereitungen.

Derzeit befindet sich "Marburg800" in der Brainstorming-Phase. In den drei Arbeitsgruppen "Marburg erinnern", "Marburg erleben", "Marburg erfinden" sind neben städtischen Fachdiensten Vertreter aus Kultur, Sport, Uni, Historie und Tourismus engagiert. Das Stadtjubiläum soll nämlich maßgeblich von der Stadt­ge­sellschaft getragen werden.

Ideen für die Feierlichkeiten 2022 gibt's in den Arbeitsgruppen bereits viele: Vorschläge zu Kunstinterventionen im Stadtraum, einem Marburg-Musical, einem "Tag der Stadtgeschichte" der Marburger Schulen, einer mobilen Container-Foto-Ausstellung in den Stadtteilen, 3D Mapping-Videoprojektionen auf den Rathauswänden oder das Projekt "Statt-Autobahn" – eine lange Event-Tafel auf der B3a nach dem Vorbild der 2010 gesperrten A40 (Projekt "Still-Leben Ruhrschnellweg"). Voraussichtlich ab Juni 2019 soll eine städtische Kommission die Planungen begleiten.

800 Jahre
In der "Reinhardsbrunner Chronik" wird erwähnt, dass Landgraf Ludwig von Thüringen, Ehemann der heiligen Elisabeth, 1222 zu einer Gerichtsverhandlung "mit den Bürgern der Stadt" ("cum burgensibus civitatis") in Marburg weilte. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung Marburgs als Stadt.

kro/pe

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