Kabarett von Tina Teubner am 30. Juli, um 19 Uhr, im Leitz-Park Wetzlar.
Tina Teubner weiß: Den Tatsachen ins Auge zu sehen hat noch niemandem geschadet. Höchstens den Tatsachen.
„Die Welt steht Kopf – wir stehen hilflos da und sammeln Treuepunkte. Anstatt dem Leben die Sporen zu geben, nörgeln wir an unseren Liebsten herum, peitschen die Kinder durch gymnasiale Phantasie-Erstickungs-Anstalten (notfalls online), unterwerfen uns dem Freizeit-Stress-Diktat und glauben ernsthaft, wir könnten der Vergänglichkeit mit Botox Angst einjagen.“
Tina Teubner holt zum Gegenschlag aus: Wie wäre es, ein Leben zu führen, das den Titel Leben verdient, fragt sie – unterstützt von ihrem Pianisten Ben Süverkrüp, dem Mann, vor dem Klaviere zittern. Je wahnsinniger und absurder die Welt wird, desto tiefer, wahrhaftiger und unterhaltsamer werden die beiden. Denn wäre es nicht armselig, wenn von den Corona-Zeiten außer einem Schuldenberg nur die Erkenntnis bliebe: Es ist schlimm, wenn man alleine ist – noch schlimmer, wenn man es nicht ist.
pe/MiA