Welche Spuren hinterlässt Kolonialismus bis heute – auch in Marburg? Die Veranstaltungsreihe “Die Ex-trahere Matrix” geht dieser Frage vom 6. bis 11. Juli nach. Hier geht’s zum Programm.

Wie hängen Kolonialismus und Klimakrise zusammen? Und warum ist das Thema so wichtig – für die Menschen in ehemaligen deutschen Kolonien aber auch für die Menschen in Deutschland? Darum geht es bei der Veranstaltungsreihe „Die Ex-trahere Matrix: Bildung, Klima und Liebe aus (post-) kolonialer Perspektive“ vom 6. bis zum 11. Juli in der Waggonhalle und an weiteren Orten in Marburg.
Im Mittelpunkt steht die Theaterinszenierung „Die Ex-trahere Matrix – vom Kolonialismus zur Klima(un)gerechtigkeit“, die eine fiktive Geschichte erzählt: Während eines Vortrags eines deutschen Professors über die historischen Beziehungen zwischen Togo und Deutschland unterbricht ein afrikanischer Aktivist, der eine andere Lesart der Geschehnisse in der Vergangenheit hat, immer wieder den Vortrag. Daraufhin wird beschlossen, eine „Quantenmaschine“ zu benutzen, die es ermöglicht, in die Vergangenheit zu reisen, ohne die Gegenwart zu verlassen, und so die ganze Wahrheit über die Kolonialisierung aufzudecken.
Mit Hilfe von Archivbildern, Interviews und Videos, die in Togo gedreht wurden, erzählt die deutsch-togolesische Theaterproduktion eine Geschichte, die Vergangenheit und Gegenwart verbinden und so den Blick in die Zukunft öffnen soll.
Mit dem Theaterprojekt soll ein Bogen vom Kolonialismus bis zur Klima(un)gerechtigkeit gespannt werden. Künstlerinnen und Künstler, Aktivistinnen und Aktivisten aus Togo werden einbezogen um die Spuren des Kolonialismus sowie des Klimawandels zu erkunden. Ziel ist es, die Menschen vor Ort selbst zu Wort kommen zu lassen, so dass sie nicht zu Nebenfiguren werden – in dem Drama der Klimagerechtigkeit, von dem sie selbst direkt betroffen sind.
Togo ist einerseits stark vom Klimawandel betroffen, andererseits ist die deutsche Kolonialgeschichte kaum aufgearbeitet.

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Programmübersicht:

  • Samstag, 6.7. 14-17 Uhr: Theaterworkshop für Kinder mit Williams Otako Mpaata in den Räumlichkeiten des Fast Forward Theatre Marburg. Anmeldungen unter: cwagner@waggonhalle.de
  • Sonntag, 7.7. 11 Uhr: (Post-) Kolonialer Stadtrundgang mit der Bildungsgruppe des Weltladen Marburg – Treffpunkt am Jägerdenkmal, Marburg
  • Montag, 8.7. 20 Uhr: Filmvorführung „The Homes We Carry“ im Capitol mit anschließendem Publikumsgespräch
  • Dienstag, 9.7. 19 Uhr: Lesung und Gespräch über Empowerment im Alltag und die Hürden rassismuskritischer und diversitätssensibler Erziehung mit Nkechi Madubuko, Williams Otako Mpaata und Dolly Afoumba im Theatersaal der Waggonhalle
  • Mittwoch, 10.7. 20 Uhr: Lecture Performance „Die Ex-trahere Matrix – vom Kolonialismus zur Klima(un)gerechtigkeit“ mit anschließender Diskussion und einem Impulsvortrag von Adenike Titilope Oladosu – Ökofeministin, Aktivistin für Klimagerechtigkeit, Öko-Reporterin sowie Initiatorin der Fridays-for-Future-Bewegung in Nigeria im Theatersaal der Waggonhalle
  • Donnerstag, 11.7. 20 Uhr: Lecture Performance Die Ex-trahere Matrix – vom Kolonialismus zur Klima(un)gerechtigkeit im Theatersaal der Waggonhalle und anschließend mit musikalischem Ausklang (Live-DJ Diponne aus Togo und Panafrikanisches DJ-Kollektiv Golo Vibes) im Rotkehlchen

Weitere Infos: www.waggonhalle.de

Bild mit freundlicher Genehmigung von PakMedia