Besonders Moore profitieren – weitere Flächen sollen folgen

Das Regierungspräsidium Gießen hat 174 Hektar als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Damit sind nun insgesamt 443 Hektar des Burgwaldes geschützt; zwei Drittel mehr als zuvor.  Regierungspräsident Christoph Ullrich hat die Flächen kürzlich besichtigt.

Im Fokus standen dabei die Moorflächen – beziehungsweise diejenigen, die es werden sollen. „Wir haben alle verstanden, welche wichtige ökologische Bedeutung die Moore und die Naturschutzgebiete hier im Burgwald haben“, so Ullrich. Solange sie wachsen, fungieren Moore als sogenannte Kohlenstoffsenken. Das heißt, sie können CO2 absorbieren und im Boden binden. Ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffs ist in ihnen gespeichert, obwohl sie nur drei Prozent der Landfläche ausmachen. 

Tatsächlich wachsen die Moore im Burgwald noch. „Unsere Hoffnung ist, dass die Vermoorung hier weiter voranschreitet“, berichtet Eberhard Leicht, der Leiter des Forstamts Burgwald. Für die Renaturierung hat man eigens ein Seilkransystem übers Gelände gespannt, um Fichten möglichst bodenschonend zu entfernen. 

Die Aktionsgemeinschaft „Rettet den Burgwald e.V.“ hat bereits vor zehn Jahren auf die schützenswerten Flächen hingewiesen. 2016 wurde schließlich entschieden, die bestehenden Gebiete in Zukunft zu erweitern.

Diesen März sind zuerst sechs der alten Schutzgebiete vergrößert worden: Die Franzosenwiesen haben nord- wie südlich des ursprünglichen Gebiets an Fläche gewonnen und das Rote Wasser ist in seinem Verlauf weiter geschützt. Der Lange Grund bei Schönstadt ist um etwa 25 Hektar in Richtung Oberrosphe gewachsen. Zudem sind die Gebiete am Christenberg, am Christenberger Talgrund sowie im Diebskeller und am Nebeler Hintersprung im März erweitert worden. Zuletzt wurden im Juni Flächen am Krämersgrund neu ausgewiesen. 

LB

Bild mit freundlicher Genehmigung von Regierungspräsidium Gießen