Mit einem Modell aus Bronze können Sehende und Menschen mit Sehbehinderung das Marburger Kunstmuseum in der Biegenstraße ab sofort neu erleben.
Direkt neben der Eingangstreppe steht das Miniatur-Gebäude, das von den Freunden des Museums für Kunst und Kulturgeschichte Marburg finanziert wurde. Das vor knapp 100 Jahren nach den Entwürfen des Architekten Hubert Lütcke errichtete Museum gilt als einer der bedeutendsten Bildungsbauten der Weimarer Republik.
Die strenge, neoklassizistische Fassade, die Elemente von Expressionismus, Art Deco und Regionalstil aufweist, wird nun im Tastmodell für alle Besucher*innen „begreifbar“, vor allem für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen. Sogar die typischen „Marburger Zacken“, die Fenster und Türen zieren, sowie der Art-Deco-Brunnen im Innenhof lassen sich ertasten. Das detailreiche Modell lädt dazu ein, die Architektur des Hauses neu zu erkunden. Damit knüpfen die Museumsfreunde an ihr Projekt „Museum für alle“ an.
Heekyung Reimann modellierte das digitale dreidimensionale Objekt in einer 3D-Software. Aus diesen Daten erstellte Carsten Reimann im 3D-Druckverfahren das „Urmodell“. Damit schufen sie eine präzise Miniatur, die von der Kunstgießerei Pfeiffer mit großem handwerklichem Können verwirklicht wurde.
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