Im Marburger Rathaus ist vom 24. Mai bis 6. Juli 2025 eine neue Ausstellung zu sehen. „MAREJESHO – Ruf nach Wiedergutmachung seitens der Völker des Kilimandscharo und des Meru“ thematisiert die deutsche Kolonialherrschaft in Tansania.
Die Ausstellung ist für die städtepartnerschaftliche Verbindung zwischen Marburg und Moshi von großer Bedeutung. Denn die von der ehemaligen deutschen Kolonialherrschaft in Tansania verursachte Gewalt und die Verbrechen wirken bis heute nach. Die MAREJESHO-Ausstellung soll einen gemeinschaftlichen Prozess des beidseitigen Verständnisses und der Aufarbeitung der Vergangenheit und ihrer Folgen anstoßen.
In der Ausstellung geht es um die Notwendigkeit von Rückgabe und Rückführung sensibler Objekte. Denn die deutsche Kolonialherrschaft in Tansania war sehr gewaltvoll. Die Kolonialherren ließen Anführer der lokalen Gruppen öffentlich erhängen. Sie schickten Körperteile der Anführer und traditionell bedeutungsvolle Wertgegenstände nach Deutschland. Dort lagern sie bis heute in den Depots deutscher Museen. Seit mehr als 50 Jahren fordern die Angehörigen der Ermordeten die Rückkehr ihrer verschleppten Vorfahren.
MAREJESHO ist ein Projekt von Flinn Works e.V., Berlin Postkolonial und Old Moshi Cultural Tourism Enterprise gefördert im Fonds TURN2 der Kulturstiftung des Bundes. Die Ausstellung im Marburger Rathaus kam auf Einladung von Prof. Dr. Harald Renz vom Freundeskreis Marburg-Moshi zustande. Sie wird in Kooperation mit agent21 Zukunftswerkstatt und der Universitätsstadt Marburg durchgeführt. In Marburg wird ihre Präsentation von der Universitätsstadt Marburg, aus Sondermitteln des Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, der Sparkasse Marburg-Biedenkopf und der Sparkassen-Kulturstiftung unterstützt.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist zu folgenden Tagen und Zeiten geöffnet:
- Montag bis Mittwoch von 9 bis 16 Uhr
- Donnerstag von 9 bis 18 Uhr
- Freitag von 9 bis 12:30 Uhr und von 14 bis 18 Uhr
- Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr
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