… an der Zeit, ein Bier zu …, quatsch, ein weiteres Mal auf das Thema Abkürzung zu kommen. Platz ist hier wie immer knapp, also ohne Umschweife in die Verlängerung: Nicht nur die Ereignisse um die anstehende Umstellung der Uhren sowie das jahreszeitbedingte Schrumpfen der Tage führen das Phänomen des Kürzens in seiner eher unangenehmen Tragweite vor Augen.

Auch auf einem just vor uns auf dem Schreibtisch liegenden Billett der weiland “Danziger Elektrische Strassenbahn Akt.-Ges.” schießen die Abbreviationen ins Kraut. Das cervelatwurstfarbene Fahrkärtchen – schätzungsweise 1920er Jahre – gibt auf kleinstem Raum ein mehr oder weniger beredtes Zeugnis für Sinn und Unsinn von Benutzungsvorschriften und kulminiert in der sinistren Formel: “Ders. ist bis zum Schluss der Fahrt aufzubew. u. auf. Verlg. offen vorzuz.”

Man spürt das Geheimnis, man ahnt den verborgenene Sinn, man stolpert über den “.” hinter “auf”. Man weiß nicht, warum der da ist und wird es wohl nie wissen. Es sei denn, es klappt die Rückwärts-Abkürzung mit diesem Raum­zeit­krümmungtrick, von dem jetzt alle Welt redet.

Dann mag man den Verfasser jener denkwürdigen Zeilen u. pers. Auskft. btn. Bis dahin: Abwarten & weiterwundern.

Michael Arlt

Bild mit freundlicher Genehmigung von Feedback | Marbuch Verlag GmbH