… Zeiten, wo bisweilen das Unterste nach oben gekehrt wird. Und umgekehrt. In diesen Zeiten, wo die Stubenhockerei Blüten treibt. Hygge wieder hip ist, und die Welt schrumpft wie die letzte Traube am Rieslingstock. In diesen Zeiten haben Traditionen einen ganz besonderen Wert.

Insofern ist es schön, dass uns auch in diesen Zeiten der BUND Hessen von der Pflicht enthebt, selbst die notwendige Schmähung gegen einen alten Wider­sacher zu schleudern – den Laubbläser.

„Regelmäßig im Herbst verlärmen Laubsauger oder Laubbläser mit Ver­bren­nungs­motor die Umgebung mit bis zu 100 Dezibel, die zudem auch Abgase ausstoßen, die unsere Umwelt verschmutzen. (…) Laub mit der Hand zu rechen, hat viele Vorteile! Wer Laub zusammenrecht, braucht keinen klima- und ge­sund­heits­schädlichen Treibstoff und lässt die Natur am Leben. Im Vergleich zu motorisierten Laubsaugern und Laubbläsern schonen Rechen zudem unser Gehör und das der Tiere. Auch Insekten und Böden profitieren vom ihnen (…). Laubsauger erfassen und zerreißen nicht nur Blätter, sondern leider auch Insekten, Würmer und Spinnen. Laub und Geäst, das auf Beeten verbleibt, schützt den Boden vor Kälte und Austrocknung, verrottet zu Humus und schafft über Wochen eine farbenfrohe Blätterdecke. Laubhaufen unter einem Gebüsch bieten dem Igel darüber hinaus eine Überwinterungsmöglichkeit.“

Dem ist von uns aus wenig bis nichts hinzu zu fügen.

Michael Arlt

Bild mit freundlicher Genehmigung von Michael Arlt