Das Besucherzentrums des archäologischen Freilichtmuseums Zeiteninsel bei Weimar-Argenstein hat kürzlich Richtfest gefeiert.

Das sonnige Wetter war dem positiven Anlass angemessen: Unter milden Strahlen der Frühlingssonne hatten sich vergangene Woche rund 50 Gäste zum Richtfest des imposanten Holzbaus versammelt, der in etwa einem Jahr in Mittelhessen das Tor in die Vergangenheit der Menschheitsgeschichte bilden soll.
Das Richtfest des Besucherzentrums der Zeiteninsel bildet einen Meilenstein auf dem Weg zur Eröffnung des archäologischen Freilichtmuseums bei Weimar-Argenstein. Ist das Museum südlich von Marburg nach einem langen Weg doch endlich auf der „Zielgeraden“. Die fünf Zeitstationen aus 11.000 Jahren Geschichte im Lahntal sind bereits weitestgehend fertiggestellt. Bis zum Winter soll auch das Besucherzentrum fertig sein. Für das Frühjahr 2025 ist die Eröffnung des Freilichtmuseums geplant. Die Zeiteninsel wird dann der dritte wichtige Erlebnisort für die Vor- und Frühgeschichte in Hessen sein, – neben der Keltenwelt Glauburg und dem Römerkastell Saalburg.
Doch bis es soweit ist, trübt noch eine dicke dunkle Wolke die sonnige Zukunft des Museumsprojekts: Aufgrund der bundesweiten allgemeinen Baupreissteigerung in den vergangenen Jahren sind auch die Kosten für die Fertigstellung der Zeiteninsel deutlich gestiegen. Die erwarteten Zusatzkosten von 2,5 Millionen seien eine „monetäre Herausforderung“, räumte Weimars Bürgermeister Markus Herrmann bei dem Richtfest ein.
Um die Mehrkosten zu decken, hoffen die Gemeinde Weimar, der Landkreis und die Stadt Marburg, die die drei tragenden Säulen der Zeiteninsel-Genossenschaft sind, auf Unterstützung durch das Land: Ein Antrag auf Erhöhung der Landesförderung ist bereits vorbereitet. Demnächst finden auf politischer Ebene Gespräche statt. Die Hoffnung ist, dass der neue hessische Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD), der in Marburg geboren wurde und hier Politikwissenschaft studiert hat, dem Museumsprojekt ähnlich gewogen ist, wie seine Amtsvorgängerin Angela Dorn von den Grünen, die sich sehr für das Projekt eingesetzt hat.

kro/gec

Zeiteninsel erleben – Führungen

Auch, wenn das Freilichtmuseum aktuell noch nicht im Vollbetrieb ist, gibt es bereits ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm: Auf der Zeiteninsel finden regelmäßig Führungen, Schulprojekte und Workshops statt – etwa zum Korbflechten, zum Bronzeguss, Bogenbau, Schafschur oder Pflanzenfärben. Die Besucherinnen und Besucher können dabei beispielsweise Holzlöffel schnitzen, Bogen bauen, Körbe herstellen oder Keramik wie in der Vorzeit formen. Für das Programm sorgen ein Förderkreis sowie ein Team von engagierten Ehrenamtlichen.
Jeden ersten Samstag im Monat lockt ab 11 Uhr eine offene, kostenlose Führung über die Zeiteninsel. Hier können sich Interessierte über den Baufortschritt und die Gebäude der fünf Zeitstationen von der Mittelsteinzeit bis zur Zeitenwende informieren.
Am ersten Samstag im Monat findet ebenso der „Arbeitseinsatz“ der Ehrenamtlichen der Zeiteninsel statt, sodass Besucherinnen und Besucher während der Führung auch sehen können, wie an Gebäuden für das Museum oder an diversen Projekten gearbeitet wird.
Treffpunkt für die offene Führung ist am Eingangstor zum Übergang zur Zeiteninsel. Der nächste Termin ist am 6. April.
Weitere Infos: https://www.zeiteninsel.de/

Mitmachen auf der Zeiteninsel

Ehrenamt oder Freiwilliges Engagement gehören zur DNA der Zeiteninsel: Gründer, Vorstand von Genossenschaft und Förderverein, die Arbeitsgruppen der „Lebendigen Archäologie“, Fotografen und Filmer, Workshopleiterinnen und -leiter für museumspädagogische Angebote, Helferinnen und Helfer bei Veranstaltungen und der Geländepflege sind allesamt ehrenamtlich oder freiwillig unterwegs. Das Team der Zeiteninsel freut sich über weitere Freiwillige und Ehrenamtliche. Infos über den Förderverein gibt es hier:
https://www.zeiteninsel.de/museum/mitmachen/

Bild mit freundlicher Genehmigung von Georg Kronenberg