Die Cámara Minutera kommt am 21. September ans Schloss

Die Camera Obscura am Landgrafenschloss bekommt am Sonntag, 21. September, Besuch von ihrer kleinen Schwester. Marc Kairies wird mit seiner Cámara Minutera einen Blick zurück in die Anfangszeit der Fotografie ermöglichen. Er zeigt mit seiner pfiffigen Holzbox-Kamera, dass es die Sofortbildfotografie bereits lange vor den digitalen Bilderwelten gab. Tatsächlich begann die Geschichte der analogen Sofortbildfotografie vor etwas über 100 Jahren. In der großen Holzbox der „Cámara Minutera“ war nämlich nicht nur die Kamera untergebracht. In der Box war auch noch Platz für eine Miniatur-Dunkelkammer, in der die Straßenfotografen ihre Schwarzweissbilder direkt entwickelten. So konnten sie sich bei touristischen Sehenswürdigkeiten, in Parks, auf Jahrmärkten oder am Strand mit ihrer auf einem Stativ angebrachten Kamera positionieren – und Porträtfotos als Andenken direkt zum Mitnehmen anbieten. Dass die Schnappschüsse bereits nach wenigen Minuten fertig waren, war für das Publikum ein besonderes Schauspiel.

Genau dies präsentiert Kairies am Sonntagnachmittag neben der Camera Obscura am Schloss, die ebenfalls in dieser Zeit geöffnet ist. Sein erster Besuch vor einem Jahr war ein voller Erfolg, weshalb der Verein „KulturNetzwerkFotografieMarburg“ den Fotografen jetzt wieder eingeladen hat.

„Da wir in Marburg auf dem Schlossberg die einzige begehbare Camera Obscura Hessens, sozusagen die große Schwester der Cámara Minutera, haben ergab es sich fast von selbst, dass Marc Kairies seine Kamera direkt neben ihr aufbauen wird“, berichtet Andreas Maria Schäfer von dem Fotografie-Verein.

Am Sonntag können Besucherinnen und Besucher von Kairies Portraits oder Familienbilder anfertigen lassen – und sie können Kaires dabei zuschauen, wie er die Bilder in alter, analoger Handwerksweise entwickelt. Gegen eine kleine Spende können die Fotografien dann mit nach Hause genommen werden.

„In der Camera Obscura kann man an dem Sonntag außerdem einen Blick auf Marburg werfen und erfährt, wie es überhaupt zur Entwicklung der Fotografie gekommen ist und warum jeder Mensch in seinem Smartphone eine Camera Obscura bei sich trägt“, sagt Andreas Maria Schäfer.

Damit am Sonntag genügend Zeit ist, beide Kameras in Aktion zu erleben, hat das Team der Camera Obscura seine Öffnungszeiten verlängert. Bereits ab 12 Uhr kann die Camera Obscura besucht werden, auch Marc Kairies steht mit seiner Holzbox-Kamera mit Mini-Dunkelkammer ebenfalls ab 12 Uhr bereit. Beide Kameras sind am Sonntag bis mindestens 16 Uhr zu erleben, vorausgesetzt, dass das Wetter trocken bleibt.

kro/pe

Bild mit freundlicher Genehmigung von Lars Heidemann