Das nächste Marburger Stadtgespräch beleuchtet ein Pilotprojekt aus Bonn: Dort haben ältere Menschen große Wohnungen gegen kleinere, barrierefreie getauscht – und so Platz für Familien geschaffen.
In den meisten deutschen Städten herrscht ein chronischer Mangel an bezahlbaren Wohnungen. Um das Problem zu lösen, hat man in Bonn einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen: Einen Wohnungstausch zwischen jungen und alten Menschen. Das Ziel: möglichst viel Raum für Familien schaffen und gleichzeitig barrierefreien Wohnungen bauen. Um das zu realisieren, hat die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Bonn einen Neubau mit 31 barrierefreien Wohnungen errichtet – speziell für tauschwillige Senioren, die sich verkleinern wollten. So wurden 30 größere Wohnungen frei, darunter auch fünf Einfamilienhäuser.
Stadtrat Michael Kopatz sieht in dem Bonner Modell ein mögliches Vorbild für Marburg und möchte das Konzept beim nächsten Stadtgespräch vorstellen. „Als Antwort auf den Wohnraummangel dürfen wir uns nicht nur auf große Neubauoffensiven fokussieren. Die bereits verfügbare Wohnfläche muss auch besser genutzt werden“, erklärt Kopatz. Ein Angebot zum Wohnungstausch könnte seiner Ansicht nach vor allem in den Stadtteilen funktionieren. „Manche Menschen möchten gerne in eine kleinere, barrierefreie Wohnung ziehen – aber sie wollen in ihrem Stadtteil und im gewohnten Umfeld bleiben“, so der Stadtrat. „Deshalb müssen wir nicht zuletzt in den Außenstadtteilen passende kleinere Wohnangebote schaffen“.
Das Stadtgespräch findet am Donnerstag (27. März) um 18 Uhr im Sitzungssaal des Bauamts in der Barfüßerstraße 11 statt. Zu Gast sind Natalija Horn und Detlef Eckert von der Vereinigten Bonner Wohnungsbau AG. Beide berichten vom Wohnungstausch in ihrer Stadt.
LB/pe