Pflegefamilien sind wichtiger Baustein für den Kinderschutz.

Vernachlässigung von Kindern hat viele Gesichter. Wenn Eltern ihre Fürsorge über längere Zeit aufgeben – etwa, weil sie überfordert sind – kann das für Kinder nicht nur Folgen für die körperliche Gesundheit haben. Auch die kognitive und die emotionale Entwicklung können dadurch gestört werden. Dass das Jugendamt Kinder in die Obhut nehmen muss, kommt immer wieder vor.
Für viele junge Menschen ist dann die beste Lösung, dass sie vorübergehend in einer Pflegefamilie – auch Bereitschaftspflegefamilie genannt – untergebracht werden.

Dabei geht es zunächst darum, die Kinder mit allem unbedingt nötigen zu versorgen: Ernährung, Sicherheit, Geborgenheit, medizinische Versorgung und Schutz, aber auch viel Trost.
Während die Kinder in der Pflegefamilien bleiben, können zudem wichtige Fragen geklärt werden – etwa, ob das jeweilige Kind später wieder in die ursprüngliche Familie zurückkehren kann oder ein neuer Lebensort für längere Zeit gefunden werden muss. Die Pflegefamilie begleitet das Kind in diesem Prozess und ist eine wichtige Hilfe bei der Orientierung. Sie schätzen zudem ein, wie sich das Kind entwickelt und ob es Bindungen aufbauen kann. Diese Erkenntnisse helfen dem Jugendamt später, einen guten und sicheren Weg für das Kind zu finden.
Die Pflegefamilie hat während dieser Zeit keinen direkten Kontakt zu leiblichen Eltern des Kindes – diese Aufgaben übernehmen andere. Unterstützung können Pflegefamilien außerdem vom Landkreis Marburg-Biedenkopf erhalten.

Wer sich dafür interessiert, ein Pflegekind in der Familie aufzunehmen, kann sich unter der Telefonnummer 06421 405-1962 oder per E-Mail an FBFJS@marburg-biedenkopf.de informieren.

pe/LB

Bild mit freundlicher Genehmigung von RitaE/Pixabay