Die neue Plattform „Marburg in Zahlen“ bietet wissenswertes über Menschen, Leben und Infrastruktur in der Stadt.
Wie viele Menschen leben in Marburg, wie viele Wohnungen werden gebaut? Wie sind die Temperaturen seit 1853 bis heute? Wie viele Autos werden zugelassen und Mieträder ausgeliehen? Wie viele Arbeitsplätze gibt es und wer pendelt in die Stadt? Antworten auf all diese Fragen sind ab jetzt auf „Marburg in Zahlen“ verfügbar.
„Es gibt so viele Daten und Statistiken unserer eigenen Verwaltung und anderer Quellen aus Marburg und über Marburg, die für alle interessant sind“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Bislang sind sie verstreut im Internet zu finden – nach gezielter Suche, wenn überhaupt.“ Seit Anfang des Jahres arbeitet die Stadtverwaltung fachdienstübergreifend an einem Dashboard, das solche Daten zusammenfasst und anschaulich präsentiert – für alle online und kostenfrei. „Marburg in Zahlen“ ist damit das bislang umfangreichste städtische Daten-Dashboard dieser Art in ganz Hessen.
Als Quellen für das Dashboard nutzt „Marburg in Zahlen“ Erhebungen und Bestandsdaten der Stadtverwaltung, der Stadtwerke Marburg (SWMR) und der Wohnungsbaugesellschaft GeWoBau sowie regionale Daten statistischer Ämter. Zusätzlich sind externe Live-Daten in das Dashboard integriert, zum Beispiel vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Das betrifft insbesondere Daten zu Wetter, Klima und Luftqualität.
Daraus zieht das Dashboard verschiedenste Statistiken – angefangen bei Besuchszahlen in AquaMar oder Stadtbücherei über neue Solaranlagen und ihre Leistung, Feuerwehr-Einsätze, Geburtsstatistiken, Mobilitätskennzahlen, Beschäftigungs- und Wirtschaftsentwicklung, Schülerzahlen oder Pendelverkehre bis zu Klima und Energie.
„Dass wir Daten und Fakten aus Marburg für alle gut verständlich und öffentlich darstellen, ist natürlich ein nutzer*innenfreundlicher Service für verschiedene Zielgruppen, es schafft noch mehr Transparenz, und der Blick ins Dashboard ist außerdem recht unterhaltsam. Mich freut das Dashboard aber besonders, weil Daten und Fakten helfen, unsere Stadt, unser Leben und unsere Wirklichkeit zu verstehen. Das ist besonders notwendig in Zeiten, in denen gefühlte Wahrheiten attraktiver erscheinen als die faktenbasierte Realität. Wenn mit Falschmeldungen öffentlich Meinung gemacht wird, kann der Blick auf Daten und Fakten helfen, die verrutschte Wahrnehmung der Welt wieder gerade zu rücken.“
OB Dr. Thomas Spies
Das Daten- und Informationsangebot ist ein kostenfreier Service der Stadt für die unterschiedlichsten Zielgruppen: interessierte Bürger*innen, Politiker*innen, Medien, Unternehmen, Lehrende und Schüler*innen oder Forschende.
Bislang finden sich Daten zu Themen in vier Bereichen: Umwelt und Klima, Leben in Marburg, Wirtschaft und Arbeit, Mobilität und Verkehr. Diese Bereiche gruppieren sich in Schwerpunkten, wie „Energie und Ressourcen“, „Bildung und Teilhabe“, „Lokale Wirtschaft“ oder „Individualverkehr“. So finden sich beispielsweise unter „Leben und Wohnen“ die Bevölkerungsentwicklung der vergangenen zehn Jahre samt Geburten und Sterbefällen oder Zu- und Fortzügen.
Hintergründe
„Marburg in Zahlen“ basiert auf bestehenden Dashboard-Lösungen der Städte Münster und Aschaffenburg. Es profitierte maßgeblich von deren Open-Source-Ansätzen (Public Money, Public Code) und Kooperationsbereitschaft. Auch steht das städtische Portal anderen Kommunen zur Adaption unter OpenSource-Lizenz bereit. Die Kosten für die Umsetzung von „Marburg in Zahlen“ belaufen sich auf etwa 12.000 Euro (brutto). Die jährlichen Wartungs- und Betriebskosten inklusive Lösungen zur Barrierefreiheit liegen bei etwa 1.500 Euro (brutto).
Federführend initiiert wurde „Marburg in Zahlen“ im Rahmen des Smart-City-Prozesses von der Stabsstelle Stadt- und Regionalentwicklung, Wirtschaftsförderung, Statistik in Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Umwelt, Klima- und Naturschutz und Fairer Handel. „Marburg in Zahlen“ soll wachsen und künftig um weitere Inhalte und Kacheln ergänzt werden. Die weitere Koordination liegt bei der Statistik-Stelle der städtischen Wirtschaftsförderung.
Hier geht es zu „Marburg in Zahlen“.
pe/to